Z Geburtshilfe Neonatol 2007; 211(1): 23-26
DOI: 10.1055/s-2006-933486
Originalarbeit

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Einfluss von Faktoren des sozioökonomischen Status auf die Anwendung der Periduralanästhesie subpartal

Influence of Socio-Economic Status on the Utilization of Epidural Analgesia During LaborA.-K. Morr1 , J. Broscheit2 , S. Blissing1 , T. Bernar1 , J. Dietl1
  • 1Universitäts-Frauenklinik Würzburg
  • 2Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Universitätsklinikum Würzburg
Further Information

Publication History

2006

2006

Publication Date:
27 February 2007 (online)

Preview

Zusammenfassung

Fragestellung: Es soll der Einfluss einzelner Faktoren des sozioökonomischen Status auf die Anwendungshäufigkeit der Periduralanästhesie (PDA) subpartal evaluiert werden. Methodik: Retrospektiv werden aus der Geburtsdokumentation aller Geburten an der Universitätsfrauenklinik Würzburg für den Zeitraum von 2000 bis 2003 die Geburtsmodi sowie der Versicherungsstatus, der Familienstand und der Beruf der Frauen erfasst. Zusätzlich erfolgt eine Einordnung nach Mindestmaß des Bildungsabschlusses für den angegebenen Beruf. Die Daten der Frauen mit PDA subpartal werden mit denen der Frauen ohne PDA verglichen. Ergebnisse: Die Rate der PDA-Häufigkeit liegt für die untersuchten vier Jahre insgesamt bei 30 % aller Geburten. Im Verlauf der evaluierten vier Jahre zeigen sich für beide Kollektive keine Verschiebungen innerhalb der untersuchten Parameter. Hinsichtlich der Geburtsmodi zeigt sich ein höherer Anteil der vaginal-operativen Entbindungen bei den Frauen mit PDA. Es können weder für den Bildungsstand noch für den Familien- oder Versicherungsstatus Unterschiede zwischen den beiden Gruppen gefunden werden. Jedoch kommt die Periduralanalgesie innerhalb der Gruppe der Privatversicherten häufiger als bei Gesetzlichversicherten zur Anwendung. Auch bezüglich des Bildungsstandes lässt sich für die Gruppe der Frauen mit PDA ein knapper Unterschied zugunsten der Frauen mit höherem Schulabschluss feststellen. Schlussfolgerung: Aus den erhobenen Daten lässt sich eine Abhängigkeit zwischen Versichertenstatus sowie der Schulbildung und der Anwendungshäufigkeit einer Periduralanästhesie subpartal nachweisen.

Abstract

Objective: Evaluation of the influence of socio-economic status on the utilization of epidural analgesia during labor. Material and Methods: Modes of delivery, insurance, marital status and maternal occupation were retrospectively reviewed between 2000 and 2003 according to the birth documentation of all deliveries at the department of obstetrics and gynaecology, university of Wuerzburg, Germany. Using the maternal occupation groups were formed according to the minimum degree of education required for its practise. Women with epidural analgesia during labor were compared to those without it. Results: 30 % of all deliveries during the evaluated four years were aided by employing epidural analgesics. For both collectives there were no changes of percentages concerning insurance, marital status or maternal occupation during this time. With 12-24 %, epidural analgesia was more often performed in patients undergoing operative transvaginal deliveries in comparison to women without epidural analgesics (2-5 %). There are no differences between the two groups concerning maternal occupation, insurance or marital status. However, looking at the collective of women with epidural analgesia during labor, epidural analgesia is more often used among women with private insurance. Concerning the degree of education there is also a marginal significant difference in the utilization of epidural analgesia in favour for women with a higher educational degree. Conclusion: The use of intrapartum epidural analgesia is associated with insurance and maternal occupation/educational degree.

Literatur

Dr. A.-K. Morr

Universitäts-Frauenklinik

Josef-Schneider-Str. 4

97080 Würzburg

Email: ann-katrin.morr@gmx.de