Zusammenfassung
Zehn Jahre nach Einführung des Qualitätssicherungsprogramms der Rentenversicherung
ist Qualitätssicherung fester Bestandteil des Rehabilitationssystems in Deutschland.
Rehabilitationseinrichtungen und Leistungsträger erhalten eine regelmäßige, aussagekräftige
Berichterstattung zur Qualitätssicherung, die zur Steigerung der Qualität der Rehabilitation
geführt hat. Seit 2001 bestehen gesetzliche Regelungen zur Qualitätssicherung nach
§ 20 Abs. 1 Sozialgesetzbuch IX. Das Programm für die stationäre medizinische Rehabilitation
wird ständig weiterentwickelt, aktuell durch eine Optimierung der Patientenbefragung
und die Einbeziehung von Prozessleitlinien. Neu- und Weiterentwicklungen etwa in der
ambulanten medizinischen Rehabilitation und der stationären medizinischen Rehabilitation
von Kindern und Jugendlichen werden zwischen den Rehabilitationsträgern aus Renten-
und Krankenversicherung abgestimmt. Im Bereich Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben
wurde mit dem Aufbau der Qualitätssicherung begonnen. Nach der Erstellung eines Rahmenkonzepts
befassen sich erste Aktivitäten unter Berücksichtigung der Vielfalt der Leistungsarten
mit einer Rehabilitandenbefragung, der Evaluation des Integrations- und Förderplans
und Analysen zum Eingliederungserfolg als wichtigstem Parameter der Ergebnisqualität.
Externe Qualitätssicherung dient auch der Intensivierung des einrichtungsinternen
Qualitätsmanagements. Künftig ist vorgesehen, dass die Einrichtungen nachweisen, dass
ihr internes Qualitätsmanagement bereitgestellte Informationen entsprechend nutzt.
Welchen Weg eine Rehabilitationseinrichtung wählt, um ihre Leistungsfähigkeit insgesamt
zu verbessern, verbleibt ihre eigene Entscheidung. Einrichtungsbezogene Ergebnisse
des Qualitätssicherungsprogramms sollen mittelfristig allen Interessierten und insbesondere
den Versicherten zugänglich gemacht werden. Ziel ist es, aus den Ergebnissen der Qualitätssicherungsprogramme
perspektivisch deutlichere Konsequenzen für die Belegung und Vergütung von Rehabilitationseinrichtungen
zu ziehen. Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement werden auch künftig wichtige
Argumente in der sozialpolitischen Diskussion um die Weiterentwicklung des Gesundheitswesens
sein.
Abstract
Ten years after its introduction, the German Pension Insurance's quality assurance
programme is firmly established within the rehabilitation system. Regular, substantive
reporting to rehabilitation centres and pension insurance organisations has contributed
to improving the quality of rehabilitation. Legal codification of quality assurance
stipulations has existed since 2001. The programme is in constant development, e.
g. by optimization of patient interviewing and inclusion of evidence-based clinical
practice guidelines. New programmes, e. g. in inpatient rehabilitation of children
and youths or in outpatient rehabilitation, are being developed together with the
German health care organizations. In the field of vocational rehabilitation quality
assurance had started out with a conceptual study followed by projects concerning
client interviewing, evaluation of documentation instruments, and analyses relative
to the most important outcome factor, namely the vocational reintegration results
achieved. External quality assurance is a mayor input factor for the rehabilitation
centres' internal quality management. In future, rehabilitation centres will be asked
to demonstrate the appropriate use of this information. It will remain the centres'
decision which method of quality management system implementation they choose. Quality
assurance results of every centre are planned to be made publicly accessible in the
medium term, in particular to the insurees. Moreover, the results of the quality assurance
programmes are intended to clearly impact the allocation of patients as well as the
remuneration of the rehabilitation centres concerned. Quality assurance and quality
management will continue to play a major role in the political discussion of health
care.
Schlüsselwörter
Rehabilitation - Qualitätssicherung - Qualitätssicherungsprogramm - Rentenversicherung
- Ambulante Rehabilitation - Kinderrehabilitation - Patientenbefragung - Leitlinien
- Förder- und Integrationsplan - Qualitätsmanagement
Key words
Rehabilitation - quality assurance - quality assurance program - pension insurance
- outpatient rehabilitation - rehabilitation of children - patient interviewing -
guidelines - enhancing return to work - quality management
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Fachbereichsleiter Zentrale und Grundsatzaufgaben · Abteilung Rehabilitation · Deutsche
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Email: uwe.egner@drv-bund.de