Der Klinikarzt 2006; 35(1): 28-33
DOI: 10.1055/s-2006-932565
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© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Einfluss von Hormon-, Immun- und Nervensystem - Geschlechtsspezifische Unterschiede bei Asthma bronchiale

Influence of the Hormone, Immune and Nervous Systems - Gender-specific Differences in Bronchial AsthmaM.K. Knackstedt1 , P.C. Arck2
  • 1Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Pneumologie und Immunologie, Universitätsmedizin Charité, Berlin (Direktor: Prof. Dr. U. Wahn)
  • 2Biomedizinisches Forschungszentrum, Medizinische Klinik m. S. Psychosomatik, Universitätsmedizin Berlin (Direktor: Prof. Dr. B.F. Klapp)
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
01. Februar 2006 (online)

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Zusammenfassung

Die Prävalenzrate von Asthma bronchiale steigt in den westlichen Industrienationen stetig an, wobei der größte Zuwachs an Asthmaerkrankungen unter Kindern und jungen Erwachsenen zu beobachten ist. Daher ist Asthma bronchiale eine Erkrankung, die dem klinisch tätigen Arzt in seinem medizinischen Alltag immer häufiger begegnet. In den USA beträgt die derzeitige Lebenszeitprävalenz für Asthma bronchiale bereits 10,5 %, in Deutschland sind ungefähr 10 % der Kinder und 5 % der Erwachsenen von Asthma bronchiale betroffen. Die Geschlechterverteilung zeigt, dass Frauen eine höhere Prävalenzrate für Asthma bronchiale haben als Männer (9,1 versus 5,1 %). Aber nicht nur bei Asthma bronchiale überwiegen Frauen unter den Patienten, auch bei Adipositas und Migräne ist der Anteil an Frauen deutlich höher als der Anteil an Männern. Interessanterweise weisen beide dieser Erkrankungen eine gehäufte Komorbidität mit Asthma bronchiale auf. Warum gerade diese Erkrankungen bei Frauen häufiger auftreten, ist wissenschaftlich noch nicht hinreichend untersucht. Wir möchten in dieser Übersichtsarbeit den Einfluss des Hormonsystems, des Immunsystems und des Nervensystems auf die Manifestation und den Verlauf von Asthma bronchiale vor dem Hintergrund von geschlechtsspezifischen Unterschieden in diesen drei Systemen beleuchten.

Summary

In the western industrialized countries, the prevalence of bronchial asthma is constantly increasing, with the greatest increase in asthma cases being seen among children and young adults. This makes bronchial asthma a disease that the clinically active physician will encounter ever more frequently in his daily medical routine. Currently, the lifetime prevalence of the condition in the USA is 10,5 %, while in Germany, approximately 10 % of children and 5 % of adults are afflicted. The gender distribution shows that women have a higher prevalence for asthma than men (9,1 to 5,1 %). Women clearly outnumber men with regard not only to asthma, but also to obesity and migraine. Interestingly, both of the two latter conditions have an accumulated comorbidity rate with bronchial asthma. The question as to why these two conditions in particular occur more frequently in women has, to date, not been adequately investigated scientifically. In this review article, we take a look at the influence of the hormone, immune and nervous systems on the manifestation and course of bronchial asthma against the background of gender-specific differences in the three systems mentioned.

Literatur

Anschrift für die Verfasser

PD Dr. Petra Arck

Charité, Campus Virchow-Klinikum

Medizinische Klinik/Biomedizinisches Forschungszentrum

Augustenburger Platz 1

13353 Berlin