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DOI: 10.1055/s-2006-931792
Analyse der Gesamtlipide der Leber mit MALDI-TOF Massenspektrometrie
Einleitung: Die Leber ist das zentrale Organ des Intermediärstoffwcchsels. Neben dem Protein- und Kohlenhydratmetabolismus versorgt sie den Organismus mit Lipiden (Phospholipide, Steroide) und synthetisiert die Gallensäuren. Ziel der vorliegenden Arbeit war die Entwicklung einer einfachen und schnellen Analytik der wichtigsten der Leberlipide.
Methoden: Rattenhepatozyten wurden mit der Kollagenase-Perfusions Methode isoliert. Aus 2×106 Zellen wurden die Lipide nach Bligh und Dyer extrahiert. 20µl des Extrakts wurde mit 20µl 2,5-Dihydroxybenzoesäure (DHB) Lösung (0.5 mol/l) mit 0.1% Trifluoressigsäure (TFA) inkubiert. Die MALDI-TOF Massenspektren (Bruker Autoflex, Bruker Daltonics, Leipzig) wurden mit einem gepulsten Stickstofflaser mit einer Emissionswellenlänge von 337 nm aufgenommen. Für jedes Spektrum wurde der Mittelwert aus 128 Einzelmessungen berechnet. Um die spektrale Auflösung zu erhöhen wurden die Spektren im Reflektionsmodus aufgenommen und es wurden nur die positiven Ionenspektren aufgenommen, da der Anteil der negativ geladenen Lipide als gering eingeschätzt wurde.
Ergebnisse: Die Lipidzusammensetzung von Hepatozyten aus 9 verschiedene Präparationen wurden analysiert. Im Bereich zwischen 733.2 und 856.8 Massenzahlen konnten verschiedene Phosphatidylcholin-Fraktionen nachgewiesen werden (z.B. PC_16: 0_18: 2). Im Massenbereich zwischen 520 und 672.8 konnte Substanzen nachgewiesen werden, die zum Teil den Gallensalzen zugeordnet werden können. Im niedermolekularen Bereich ist Cholesterol mit 369.6 Massenzahlen am stärksten vertreten. Da für die Analysen nur junge, nichtverfettete Ratten eingesetzt wurden, konnten im Bereich oberhalb von 853.7 Massenzahlen nur wenige Triglyceride nachgewiesen werden. Mit dieser Methode lassen sich Veränderungen im Lipidstoffwechsel und der Einfluss von Wirkstoffen auf die Lipide unterschiedlicher Leberzellpopulationen analysieren.