Z Gastroenterol 2006; 44 - A5_12
DOI: 10.1055/s-2006-931782

Bedeutung der Leberhilus-Lymphknoten bei Patienten mit Primär sklerosierender Cholangitis (PSC) mit und ohne Cholangiozellulärem Karzinom (CCC)

G Kirchner 1, M Gebel 2, S Wagner 3, J Bleck 2, J Klempnauer 4, M Manns 2, JJW Tischendorf 2
  • 1Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I der Universität Regensburg, Regensburg
  • 2Abt. Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
  • 3Medizinische Klinik II, Klinikum Deggendorf, Deggendorf
  • 4Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover

Hintergrund und Fragestellung: Bei Patienten mit einer primär sklerosierenden Cholangitis (PSC) wurden vergrößerte Lymphknoten (LKs) im Lig. hepatoduodenale beschrieben. Bisher liegen kaum Daten vor, wie häufig diese LKs nachweisbar sind, welche Größe sie haben, und ob sich Größe und Anzahl bei zusätzlichem Cholangiozellulärem Karzinom (CCC) verändern.

Patienten und Methoden: Insgesamt wurden 117 Patienten mit PSC mit einem hochauflösenden Ultraschallgerät untersucht. Es wurden Größe (Längs- und Querdurchmesser) und Anzahl der LKs im Lig. hepatoduodenale bestimmt. 82 Patienten erhielten innerhalb von 1–4 Monaten nach der Sonographie eine Lebertransplantation und hatten in der explantierten Leber keinen Hinweis für das Vorliegen eines CCC. 35 Patienten wurden sonographisch zum Zeitpunkt der histologischen Diagnosesicherung eines CCC untersucht.

Ergebnisse: 73% der Patienten mit PSC ohne CCC und 86% der Patienten mit CCC hatten nachweisbare LKs im Lig. hepatoduodenale. Bei Patienten ohne CCC vs. mit CCC unterschieden sich die hilären LKs nicht in der Länge (23 ± 9mm vs. 24 ± 7mm; p>0,05), aber signifikant in der Breite (9 ± 3 vs. 13 ± 6; p=0,0001). Das Verhältnis Länge zu Breite (2,6 ± 0,7 zu 1 vs. 2,1 ± 0,8 zu 1) der LKs unterschied sich jedoch nicht signifikant. 37% der Patienten mit PSC ohne CCC und 57% der Patienten mit PSC und CCC hatten multiple LK im Leberhilus. Im Gesamtkollektiv hatte das zusätzliche Vorliegen einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung (CED) keinen Einfluss auf die Größe der hilären LKs (Länge: 25 ± 8mm; Breite: 11 ± 5mm) im Vergleich zu den Patienten ohne CED (Länge: 21 ± 7mm; Breite: 9 ± 4mm).

Schlussfolgerung: Bei Patienten mit einer PSC sind große LKs im Leberhilus ein Charakteristikum. Größe und Anzahl der LKs lassen keinen Rückschluss auf das Vorliegen eines CCC zu.