intensiv 2006; 14(6): 285-290
DOI: 10.1055/s-2006-927188
Pflegeforschung

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Macht Intensivstation krank? Eine qualitative Studie über den Einfluss des Umgebungsfaktors auf die Bedürfnislage von Intensivpatienten

Stefan Maul
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Publication Date:
06 December 2006 (online)

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Zusammenfassung

Dieser Aufsatz ist ein Auszug aus einer umfangreichen Forschungsarbeit. Die qualitative Studie wurde konzipiert, um Erkenntnisse darüber zu erhalten, wie die Patienten der Intensivstation ihre Umgebung wahrnehmen und welche Bedürfnisse sie daraus ableiten. Im Rahmen des als Ansatz gewählten induktiven Weges sind eingehende problemzentrierte Interviews mit ehemaligen Patienten einer interdisziplinären Intensivstation geführt worden. Durch die Analyse der inhaltstragenden Elemente zeigte sich, dass die Patienten eine Vielzahl umgebungsbedingter Belastungen und Entbehrungen auf der Intensivstation aufnehmen. Die umgebungsbedingten Belastungsfaktoren wurden von den Patienten abgewogen und in Kauf genommen, wenn das Verständnis bestand, dass ein bedrohlicher Gesundheitszustand den Aufenthalt auf der Intensivstation notwendig macht. Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen den Einfluss der intrapersonalen Orientierung auf die Bewertung der einströmenden Reize. Das Personal wird als ganz bedeutsamer Umgebungsfaktor erachtet, da die Art und Weise ihrer Leistungserbringung die Gestalt dessen beeinflusst, was die Patienten bildhaft wahrnehmen. Auf diesen Erkenntnissen basieren Empfehlungen für einen Diskurs über begünstigende Faktoren, die zur Gesundung beitragen.

Literatur

Stefan Maul

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