Die Zunahme von Gewalt in den Schulen, auf den Straßen, in den Familien und in den
Medien bewegt Soziologen, Politiker und Pädagogen. Sie stellt Hilfswillige, Berater
und auch Psychotherapeuten vor zum Teil unlösbare Aufgaben. Es zeigt sich, dass mitmenschliches
Einfühlen in das Leiden der Gewaltopfer seine Grenze in der Tatsache findet, dass
das Ausmaß des durchlittenen Schreckens nicht übertragbar ist in nachvollziehbare
mitmenschliche Gefühle und dass die empathische Offenheit der Helfenden regelhaft
überfordert wird. Ziel sollte sein, Patienten aus den inneren Käfigen individualisierter
Gewalt zu befreien und hierbei erweiterte Behandlungs- und Betreuungskompetenz zu
gewinnen.
Literatur
- 1 Drees A. Freie Phantasien. Göttingen; Vandenhoeck und Ruprecht 1995 (vergriffen)
- 2 Drees A. Folter: Opfer, Täter, Therapeuten. Gießen; Psychosozial Verlag 1996
- 3 Drees A. Innovative Wege in der Psychiatrie. Gießen; Psychosozial Verlag 1997
- 4 Drees A. Intuition in der Sterbebegleitung. Lengerich; Pabst Science Publishers
2001
- 5 Drees A. Prismatische Balintgruppen. Lengerich; Pabst Science Publishers 2002
- 6 Drees A. Prismatisch-defokussierende Gespräche in der Psychiatrie. Lengerich; Pabst
Science 2004
1 Am 27.8.2005 Kurzvortrag in Wien, Internationaler Kongress: Sexual Health and Gender.
Prof. Dr. med. Alfred Drees
Friedrich-Ebert-Str. 26
47799 Krefeld
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