Informationen aus Orthodontie & Kieferorthopädie 2006; 38(1): 1-5
DOI: 10.1055/s-2006-921517
Originalarbeit

© Georg Thieme Verlag

Kieferorthopädische Wurzelresorptionen - ein langfristiger Ausblick

Orthodontic Root Resorption in the Long-Term PerspectiveF. Weiland1 , H. Droschl2
  • 1Niedergelassener Kieferorthopäde
  • 2Vorstand Klinische Abteilung für Kieferorthopädie, Universitätsklinik für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Graz, Österreich
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
23. März 2006 (online)

Zusammenfassung

In einer vergleichenden retrospektiven Untersuchung wurden die langfristigen Folgen kieferorthopädischer Wurzelresorptionen auf die Stabilität der Zahnposition und die Mobilität der betroffenen Zähne analysiert. Aus einem Kollektiv von 178 Patienten, die vor mindestens 9 Jahren die festsitzende kieferorthopädische Behandlung beendet hatten, wurden 2 Gruppen je 32 Probanden selektiert. Eine Gruppe entwickelte während der kieferorthopädischen Behandlung schwere Wurzelresorptionen im oberen Schneidezahnbereich, die zweite minimale. Komplette Behandlungsunterlagen vor Behandlung (T1), nach Behandlung (T2) und mindestens 9 Jahre (T3) später standen zur Verfügung. Anhand von Panoramaröntgenbildern wurde mittels des Resorptionsindexes nach Malmgren der Status der oberen Schneidezahnwurzeln beurteilt. Die Stabilität der Zahnposition wurde mit dem Irregularitätsindex nach Little an Gipsmodellen gemessen. Bei jeweils 15 Probanden pro Gruppe wurde zum Zeitpunkt T3 mittels Periotest-Verfahren die Zahnmobilität bestimmt. Es zeigte sich, dass die Wurzelresorptionen nach Beendigung der aktiven Behandlung nicht fortschritten. Die Stabilität der Zahnposition war in beiden Gruppen vergleichbar. Die Zahnmobilität war bei beiden Gruppen weitestgehend im Normalbereich; nur in Fällen extremer Resorption war eine geringfügig erhöhte Mobilität feststellbar. Die Verkürzung der Wurzeln aufgrund kieferorthopädischer Resorptionstätigkeit beeinträchtigte somit die Stabilität der Dentition nicht.

Abstract

The long-term consequences of orthodontic root resorption on the stability of tooth position and tooth mobility was analyzed in a retrospective study. From a group of 178 patients who finished orthodontic treatment at least 9 years before, 2 groups of 32 patients were selected. One group developed severe root resorptions in the upper incisor area during treatment, one group only minimal resorptions. Treatment records before treatment (T1), after treatment (T2) and at least 9 years later (T3) were available. The root status of the upper incisors was analysed with the resorption index according to Malmgren. Stability of tooth position was measured on plaster casts with Little's irregularity index. Periotest measurements were made in 15 patients of each group at T3 to determine tooth mobility. The results showed that root resorptions do not continue after cessation of active treatment. Stability of tooth position was comparable in both groups. Tooth mobility was largely within normal limits in both groups. In cases with extreme resorptions a slight increase in mobility could be detected. The decrease of root length due to orthodontic root resorption did not have a negative bearing on the stability of the dentition.

Literatur

Univ.-Doz. Dr. F. Weiland

Zahnarzt für Kieferorthopädie

Untere Schmiedgasse 16

A-8530 Deutschlandsberg

Österreich

eMail: frank.weiland@meduni-graz.at

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