Pneumologie 2005; 59 - A18
DOI: 10.1055/s-2005-925502

Atemwegsepithelzellen werden durch Makrophagen-typische Zytokine für die Erkennung von bakteriellen Komponenten sensibilisiert

C Hess 1, R Bals 1
  • 1Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Klinik für Innere Medizin Schwerpunkt Pneumologie, Philipps Universität Marburg

Einleitung: Das Atemwegsepithel stellt nicht nur eine passive physikalische Barriere dar, sondern ist auch durch die Abgabe von Zytokinen, Chemokinen und antimikrobiellen Peptiden an der Entzündungs- und Immunantwort aktiv beteiligt ist. Ziel dieser Studie war es, die Interaktion zwischen Atemwegsepithel und Makrophagen zu untersuchen.

Material und Methoden: Primäre Atemwegsepithelzellen wurden für 18 Stunden mit typischen Produkten von Makrophagen (1ng/ml IL-1ß, 10ng/ml TNF-α, 10ng/ml IFN-γ oder verschiedenen Kombinationen) stimuliert. Nach 18 Stunden wurde das Medium gewechselt und die Zellen für weitere 6 Stunden mit 1µg/ml LPS (Pseudomonas aeroginosa) oder den TLR2-Liganden MALP2 (1µg/ml), PGN von Staph. aureus (5µg/ml) bzw. PGN von Bacillus subtilis (5µg/ml) stimuliert. Die IL-8 und IL-6 Konzentration im Überstand wurde mittels ELISA gemessen. Die Expression von hBD-2, hBD-3, hTLR-2 und Psoriasin wurde mit quantitativer RT-PCR bestimmt.

Ergebnis: Vorinkubation der Zellen mit TNF und anschließender Stimulation mit MALP2 führt zu einer vermehrten Expression von hBD-2, TLR2 und Psoriasin sowie einer vermehrten Abgabe von IL6. Stimulation der Zellen mit TNF/INF induziert die Expression von hBD-3, dieser Effekt wird durch anschließende Stimulation mit LPS noch verstärkt.

Diskussion: Atemwegsepithelzellen werden durch Makrophagen-typische Zytokine für die Erkennung von bakteriellen Komponenten sensibilisiert. Die weist darauf hin, dass eine Interaktion zwischen den Zelltypen für eine Abwehrreaktion wichtig ist.