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DOI: 10.1055/s-2005-923747
PERMIT – Studie: Psychoeducation Reaches HCV-Infected Methadone/Buprenorphine Substituted Patients in Standard Antiviral Treatment
Die Durchführbarkeit und Effektivität der antiviralen Hepatitis C Behandlung bei drogenabgängigen Patienten in Substitution wurde in den letzten Jahren durch mehrere Studien gezeigt. Als eine zentrale Bedingung für den Therapieerfolg gilt eine ausreichende Compliance der Patienten. Entsprechend sind therapiebegeleitende Interventionen zur Erhöhung der Compliance von hervorgehobener Bedeutung. In der Psychosebehandlung hat sich eine begleitende Psychoedukation als eine effektive Behandlungsoption erwiesen. Als systematisch didaktisch-psychotherapeutische Intervention ist die Psychoedukation dazu geeignet, Patienten über ihre Erkrankung und ihre Behandlung aktiv zu informieren und den selbstverantwortlichen Umgang mit der Krankheit zu fördern. Die Wirksamkeit der Psychoedukation ist in der Schizophreniebehandlung gut evaluiert. Die Ergebnisse zeigen neben der Rückfallprophylaxe günstige Effekte im krankheitsbezogenen Wissen, in der Compliance und Lebensqualität. Die multizentrische Permit-Studie prüft die Effekte einer standardisierten Psychoedukation auf die Retention von substituierten Drogenabhängigen in der antiviralen HCV-Standardbehandlung. Als Nebenzielkriterien werden die psychische Gesundheit, der suchtmedizinische Verlauf sowie die dauerhafte Virusunterdrückung untersucht. Bis Ende 2006 sollen 200 stabil substituierte Patienten in die Studie eingeschlossen werden. Die Hälfte der Patienten erhält neben der antiviralen Behandlung mit PEG-IFN alpha-2a und Ribavirin eine psychoedukative Begleitung anhand eines standardisierten Manuals. Die Psychoedukation wird in Gruppen von 6–12 Personen durchgeführt und von geschulten Therapeuten geleitet. Je nach Genotyp variiert die Anzahl der Sitzungen entsprechend der antiviralen Behandlungsdauer zwischen 17 Sitzungen für den Genotyp 2/3 bzw. 22 Sitzungen für den Genotyp 1/4. Zu den inhaltlichen Themen der Psychoedukation zählen Infektion/Reinfektion, Krankheitsverlauf, Behandlung und Risiken der chronischen Hepatitis C. Ein weiterer Schwerpunkt thematisiert die individuellen Patientenressourcen zur allgemeinen Gesundheit und dem sozialem Umfeld. Derzeit sind 25 Behandlungszentren an der Permit-Studie beteiligt.