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DOI: 10.1055/s-2005-923726
Versorgungsqualität von Patienten mit Sucht und psychischer Komorbidität
Der Begriff Comorbidität umfasst ein Spektrum von bis zu mehreren Millionen Betroffener, so dass es erforderlich ist zunächst den Versorgungsbedarf Suchtkranker mit zusätzlichen psychischen Störungen zu definieren. Diese Definition wird in dem Vortrag versucht. Die grundsätzliche Erkenntnis geht dahin, dass Angebote in struktureller Hinsicht in der Bundesrepublik Deutschland bisher ambulant, stationär und komplementär in gerade zu vernachlässigbar geringem Ausmaß vorgehalten werden. Nachdem das Thema inzwischen seit weit mehr als 10 Jahren im Blickpunkt der Fachöffentlichkeit ist, gibt es zwar immer noch keine relevanten gesundheitspolitischen Bestrebungen diese strukturellen Defizite abzubauen, immerhin versuchen aber die Leistungsanbieter, ihre Angebote vereinzelt auf diese Problemgruppe einzustellen. Mehrheitlich werden diese Patienten aber weiterhin im Suchthilfesystem oder im psychiatrisch-psychotherapeutischen System mitversorgt. Diese Versorgung ist umso weniger ausreichend, je ausgeprägter die Symptomatik ist. Deswegen wird im Vortrag weiterhin versucht, den Behandlungsbedarf in inhaltlicher Sicht zu beschreiben und die daraus resultierenden Erfordernisse abzuleiten.