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DOI: 10.1055/s-2005-923724
Drogenabhängigkeit und Psychose
In den letzten Jahren hat die Prävalenz von Suchterkrankungen bei jungen Patienten mit Psychosen aus dem schizophrenen Formenkreis deutlich zugenommen. Diese hohe Komorbitität kann auf biologische, psychologische und soziale Faktoren zurückgeführt werden, die wiederum miteinander interagieren können. Die komorbiden Patienten haben überwiegend eine schlechte Compliance und einen ungünstigen Verlauf ihrer Psychose mit häufigen Rezidiven und stationären Aufenthalten. Zur Behandlung dieser Patientengruppe hat es sich als sinnvoll erwiesen, Ansätze aus der psychiatrischen Krankenversorgung schizophrener Patienten und der Suchttherapie zu kombinieren. Therapiekonzepte, die beide Störungen zeitlich parallel und in einem Setting behandeln, sind einer sequentiellen Behandlung überlegen. Integrierte Behandlungsmodelle kombinieren Pharmakotherapie, Motivationsbehandlung, Psychoedukation, kognitiv-verhaltenstherapeutische Ansätze und Familieninterventionen. Durch ein niederschwelliges, schwerpunktmäßig ambulantes, abstinenzorientiertes aber nicht abstinenzforderndes Behandlungsprogramm wird versucht, diese Patientengruppe zu erreichen.