Zentralbl Gynakol 2005; 127 - A26
DOI: 10.1055/s-2005-923420

Diagnostik und Therapie des Endometriumkarzinom Rezidives

P Mallmann 1
  • 1Universität Köln, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Köln

Die Diagnose eines Rezidives eines Endometriumkarzinomes erfolgt in 83% der Fälle aufgrund von Beschwerden oder auf dem Boden einer klinischen Untersuchung. Nach den vorliegenden Meta-Analysen führt eine routinemäßige Nachsorge unter Einschluss bildgebender Verfahren zu keiner Verbesserung der Überlebensrate. Während bei isolierten Scheidenstumpfrezidiven/zentrale Beckenrezidive durch Operation oder Bestrahlung noch ein kurativer Ansatz besteht, definieren alle anderen Rezidive oder das Auftreten von Metastasen eine palliative Situation. Bei positivem Progesteronrezeptorstatus besteht hier die Möglichkeit einer endokrinen Therapie mit MPA 200mg/die, Ansprechrate ca. 25%, mittlere Zeit bis zum Progress 4 Monate, mittleres Gesamtüberleben ca. 1 Jahr. Weitere therapeutische Optionen stellen Tamoxifen, Fulvestrant und GnRH-Analoga dar. Bei Progress unter einer endokrinen Therapie oder primär Progesteronrezeptor negativem, enddifferenzierten Karzinom besteht lediglich die Möglichkeit einer palliativen Chemotherapie. Die Standardtherapie besteht in einer Therapie mit Doxirubicin und Cisplatin, Ansprechrate ca. 30%, allerdings ist die Remissionsdauer mit durchschnittlich 4 Monaten und das mediane Überleben von 7 Monaten außerordentlich enttäuschend. Durch den Einsatz von Taxanen kann die Ansprechrate zwar erhöht werden, das progressionsfreie Intervall ist jedoch mit 4–7 Monaten nicht verbessert. In einer aktuellen Meta-Analyse aller vorliegenden Studien zur palliativen Chemotherapie des Endometriumkarzinoms konnte kein Benefit einer Kombinationschemotherapie im Vergleich zu einer Monotherapie dokumentiert werden. Auch im Vergleich Chemotherapie versus

"best supportive care" konnte bezüglich Lebensqualität oder Symptomkontrolle kein Vorteil erreicht werden.