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DOI: 10.1055/s-2005-923404
Epidemiologie des Endometriumkarzinoms
Weltweit erkranken ca. 142.000 Frauen an einem Endometriumkarzinom. Ca. 42.000 dieser Frauen sterben an ihrer Erkrankung. Das Endometriumkarzinom ist das siebendhäufigste Malignom, wobei in weniger entwickelten Ländern das Endometriumkarzinom aufgrund des selteneren Auftretens von Risikofaktoren seltener ist. Im Gegensatz dazu ist jedoch die Mortalität in diesen Ländern höher. Nach neueren Daten sterben allein in Europa jedes Jahr ca. 9.000 Frauen an einem Endometriumkarzinom.
Die Inzidenz des Endometriumkarzinoms wird mit 24,7 pro 100.000 Frauen in Westeuropa angegeben. Im Vergleich dazu liegen die Inzidenzen für das Zervixkarzinom, das Ovarialkarzinom bzw. das Mammakarzinom bei 13,6, 20,8 bzw. 161,9 pro 100.000 Frauen/Jahr. Das kumulative Risiko bis zu einem Alter von 75 Jahren an einem Endometriumkarzinom zu erkranken, wird auf 1,7% geschätzt.
Zu den Risikofaktoren gehört das Alter, eine Langzeiteinnahme von Östrogenen, eine hohe Konzentration von Östrogenen in der Postmenopause, das metabolische Syndrom, die Menstruationsjahre, eine Nulli-Parität, ein Mammakarzinom in der Anamnese, die Langzeiteinnahme von Tamoxifen, das familiäre HNPCC-Syndrom, eine Hormonersatztherapie mit weniger als 12 bis 14 Tage Progestageneinnahme sowie Familienmitglieder ersten Grades, die an einem Endometriumkarzinom erkrankt sind.
Bekannte Faktoren, die das Risiko an einem Endometriumkarzinom zu erkranken, senken sind: eine höhere Multiparität, Rauchen, orale Kontrazeptiva, physische Aktivität und auch die Verwendung verschiedener Phytoöstrogene.
Literatur: Amant et al: Endometrial cancer, lancet 366 (2005) 491–505