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DOI: 10.1055/s-2005-923301
Einfluss vorangegangener Aborte auf Geburtsgewicht und Frühgeburtenrate
Fragestellung: Verteilung von Geburtsgewichten und Frühgeburtsraten unter Berücksichtigung der Anzahl vorangegangener Aborte bei Erstgebärenden in Deutschland.
Material und Methode: Grundlage der Analyse bilden Perinataldaten aus 15 Bundesländern mit 1.815.318 Einlingsschwangerschaften von 1995–1997, entspr. etwa 80% der Geburten in diesem Zeitraum in Deutschland. Darunter 767.280 Erstgebärende ohne vorangegangene Abbrüche oder Geburten. Auswertung mit SPSS.
Ergebnisse: Das Geburtsgewicht Neugeborener ist schon nach dem 1. Abort signifikant niedriger, dieses Ergebnis lässt sich in allen untersuchten Altersgruppen (20, 25, 30, 35, 40 Jahre) nachvollziehen. Auch die Rate Neugeborener mit niedrigem Geburtsgewicht (<2500g) und die Frühgeburtenrate (<36 kpl. SSW) nimmt bereits nach einem Abort signifikant zu, ebenfalls für alle Subgruppen zutreffend. Eine Verschiebung der Zuordnung zu den Gewichtsklassen hypotroph, eutroph oder hypertroph in Bezug auf das Gestationsalter bei Entbindung lässt sich jedoch nicht ableiten.
Schlussfolgerungen: Die höhere Anzahl Neugeborener mit niedrigem Geburtsgewicht bei Erstgebärenden mit vorausgegangenen Aborten lässt sich v.a. auf das niedrigere Gestationsalter bei Entbindung zurückführen. Dieses findet sich schon nach dem ersten Abort, so dass nach den vorliegenden Daten bereits diese Konstellation als Schwangerschaftsrisiko gewertet werden muss.