Z Geburtshilfe Neonatol 2005; 209 - PO_11_12
DOI: 10.1055/s-2005-923281

Softwarebedingte Fehlermöglichkeiten der Qualitätssicherung

F Woernle 1, W Stein 1, R Stillger 1, B Misselwitz 1, S Schmidt 1
  • 1Klinik für Geburtshilfe und Perinatalmedizin, Klinikum der Phillips-Universität, Marburg

Seit Einführung der geburtshilflichen Qualitätssicherung vor 25 Jahren wurden EDV-Programme entwickelt, die die Erfassung der stationären Geburten vereinfachen und vereinheitlichen sollten. Seit 2001 besteht bundesweit die Verpflichtung zur EDV-Dokumentation. Die hierfür auf dem Markt befindlichen Software-Produkte haben bestimmte von der Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung (BQS) vorgegebene Forderungen an die Datenerfassung, Plausibilitätsprüfungen und Exportformate zu erfüllen.

Dennoch zeigt sich, dass hier große Unterschiede in der Qualität der bei den Landesgeschäftsstellen eingehenden Datensätzen bestehen. Anhand der Daten der Hessischen Perinatalerhebung lässt sich nachweisen, dass dies abhängig vom jeweils verwendeten Softwareprodukt ist und auch Qualitätsindikatoren betrifft, welche bei auffälligen Ergebnissen zur Einleitung eines Auffälligkeitsverfahrens führen können.

An die Entwickler von geburtshilflicher Dokumentationssoftware muss daher die Forderung gestellt werden, nicht nur formal den Spezifikationen der BQS zu entsprechen, sondern auch durch z.B. gute Software-Ergonomie fehlerhafte oder ungenaue Dokumentation durch die Anwender zu vermeiden.