Z Geburtshilfe Neonatol 2005; 209 - PO_10_4
DOI: 10.1055/s-2005-923259

Habituelle Abortneigung und Antiphospholipidsyndrom – Fallbericht

I Pörksen 1, M Mertens 1, G Westhof 1
  • 1Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Friedrich-Ebert-Krankenhaus Neumünster, Akadem. Lehrkrankenhaus der CAU Kiel

Einleitung: In der Geburtshilfe ist das Antiphospholipidsyndrom (APS) durch ein erhöhtes Risiko für Thrombosen, Aborte, Präeklampsie u.a. gekennzeichnet. Das APS wird bei 9–17% der habutiellen Aborte gefunden.

Fall: Bei 37 jährige IXG/0P (Z.n. 8 x Abort im I.Trimenon) wurde vor der 9. SS ein erhöhter Antiphospholipid-Antikörper festgestellt. Ab der 25.SSW wurde mit ASS-100 und Mono Embolex 6000IE/d therapiert. In der 40. SSW wurde wegen pathol. CTG in der AP eine VE durchgeführt (Kind: APGAR 8/9/9, pH 7,35).

Diskussion: Die Ursachen für habituelle Aborte sind vielfältig. Da sich bei den vorausgegangenen Aborten in der histologischen Aufarbeitung jeweils frische Thromben im Untersuchungsmaterial fanden, sollte bei habitueller Abortneigung und Thrombose differentialdiagnostisch immer auch an ein APS gedacht werden. Die Thromboseprophylaxe richtet sich nach der Risikoeinstufung der Patientin. Bei einem mäßig erhöhten Risiko (habitueller Abort) sollte eine Thromboseprophylaxe in der Gravidität eingesetzt.

Fazit: Durch die Behandlung mit ASS und Heparin während der Schwangerschaft steht eine kostengünstige und effektive Therapie des APS zur Verfügung.