Einleitung: In der Geburtshilfe ist das Antiphospholipidsyndrom (APS) durch ein erhöhtes Risiko
für Thrombosen, Aborte, Präeklampsie u.a. gekennzeichnet. Das APS wird bei 9–17% der
habutiellen Aborte gefunden.
Fall: Bei 37 jährige IXG/0P (Z.n. 8 x Abort im I.Trimenon) wurde vor der 9. SS ein erhöhter
Antiphospholipid-Antikörper festgestellt. Ab der 25.SSW wurde mit ASS-100 und Mono
Embolex 6000IE/d therapiert. In der 40. SSW wurde wegen pathol. CTG in der AP eine
VE durchgeführt (Kind: APGAR 8/9/9, pH 7,35).
Diskussion: Die Ursachen für habituelle Aborte sind vielfältig. Da sich bei den vorausgegangenen
Aborten in der histologischen Aufarbeitung jeweils frische Thromben im Untersuchungsmaterial
fanden, sollte bei habitueller Abortneigung und Thrombose differentialdiagnostisch
immer auch an ein APS gedacht werden. Die Thromboseprophylaxe richtet sich nach der
Risikoeinstufung der Patientin. Bei einem mäßig erhöhten Risiko (habitueller Abort)
sollte eine Thromboseprophylaxe in der Gravidität eingesetzt.
Fazit: Durch die Behandlung mit ASS und Heparin während der Schwangerschaft steht eine
kostengünstige und effektive Therapie des APS zur Verfügung.