Z Geburtshilfe Neonatol 2005; 209 - PO_9_9
DOI: 10.1055/s-2005-923252

Zweizeitige Entbindung bei Trigeminigravidität – Erfahrung bei 4 differenten Kasuistiken

A Reitter 1, F Louwen 1
  • 1Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, J. W. Goethe Universität, Frankfurt

Fragestellung: Höhere Mehrlingsschwangerschaften haben erhöhtes Risiko für frühe Frühgeburtlichkeit und Spätaborte. Die Möglichkeit einer Reduktion früher Frühgeburtlichkeit bei Zervixinsuffizienz und prolabierter Fruchtblase aller beteiligten Mehrlinge und der Eonfluss einer Frühgeburt eines Trigeminus auf potentiell intrauterin verbliebene Gemini soll untersucht werden.

Methode: In einer prospektiven Erhebung wurden Trigemnischwangerschaften mit prolabierter Fruchtblase und Muttermundseröffnung erfasst, vom gleichen Untersucher und nach dem gleichen Therapieschema behandelt. Postnatal wurde eine Notfallcerclage angelegt, tokolytische Therapie für 48 Stunden und antibiotische Behandlung für eine Woche durchgeführt.

Ergebnisse: Bei 4 konsekutiven Trigeminigraviditäten mit Muttermundseröffnung und prolabierter Fruchtblase bzw. Blasensprung wurde eine zweizeitige Entbindung durchgeführt. Spontanpartus in 19. bis 25. SSW (Mittel 24. SSW), Schwangerschaftsverlängerung 2–20 Tage(11,3 Tage). Perinatale Mortalität 5/12; perinatale und neonatale Morbidität 1/12; Keine Morbidität bei 1 initial und 5 sekundär geborenen Neonaten.

Schlussfolgerung: Bei zweizeitiger Entbindung von Trigeminischwangerschaften ließen sich 3 Schwangerschaten 9–20 Tage fortführen, die Prolongation nach Frühgeburt eines Geminus hatte keine spezifische Morbidität für die intrauterin verbleibenden Geschwistergemini.