Z Geburtshilfe Neonatol 2005; 209 - PO_9_5
DOI: 10.1055/s-2005-923248

Schwangerschaftsverlängerung nach Notfallcerclage

F Louwen 1, V Gies 1, A Rody 1, A Reitter 1
  • 1Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, J. W. Goethe Universität, Frankfurt

Fragestellung:

Frühgeburtlichkeit <32. Schwangerschaftswoche ist häufigste Ursache neonataler Morbidität und Mortalität. Die Exposition der Vorblase induziert IL-1b-Synthese. Der Stellenwert der Notfallcerclage (NC) soll untersucht werden. Methode: Prospektive Fallkontroll-Pilotstudie. Eine NC wurde indiziert bei Fruchtblasenprolaps.iv-Tokolyse (<48 Stunden) und RDS-Prophylaxe, Cerclage nach McDonald, Abstrichentnahme, iv-Antibiose (Kombination Cefuroxim und Erythromycin, ggf. gezielte Antibiose) appliziert.

Kontrolle:

Therapeutische Cerclage (TC). Ausgeschluss: klinischen Infektionszeichen.

Ergebnisse:

30 Patientinnen, 17 mit Notfallcerclage (Gruppe A) und 13 mit therapeutischer Cerclage (B). Keine signifikanten Differenzen für den Anteil an Mehrlingsschwangerschaften (A: 5/17; B: 4/13), das Schwangerschaftsalter bei Cerclage (A: 24,4 SSW, 18–31 SSW; B: 25,1 SSW, 23–28), den Geburtsmodus und den Anteil an Aborten (A: 0/13, B: 2/17), die Entbindung >32. SSW (A: 5/13, B: 6/17) und die Schwangerschaftsverlägerung (A: 35,1 Tage, 0–112 Tage; B: 57,5 Tage: 15–105 Tage,). Keine maternale Morbidität war nachweisbar.

Schlussfolgerung:

Die Ergebnisse der Pilotstudie zeigen, dass die Notfallcerclage bei strenger Indikationsstellung zur SS-Prolongation geeignet erscheint.