Z Geburtshilfe Neonatol 2005; 209 - PO_9_2
DOI: 10.1055/s-2005-923245

Akutes Lungenödem als Komplikation Betamimetika-Tokolyse – Kasusistik

N Guenzl 1, R Schweder 1, BM Möbius 1, V Briese 1
  • 1Universitätsfrauenklinik, Universität Rostock, Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin am Klinikum Südstadt Rostock

Fragestellung: Es gibt z.Zt. keinen allgemeinen Konsens zur Tokolysebehandlung bei drohender Frühgeburt. Zur Verlängerung der Schwangerschaft werden in erster Linie beta-Mimetika eingesetzt. Wir behandeln seit 6 Monaten Pat. mit drohender Frühgeburt unter standardisierten Bedingungen (Perinatologie-Leitlinien).Wir beobachteten in zwei Fällen ein Lungenödem unter beta-Mimetika-Tokolyse. Eine retrospektive Einzelfallanalyse wird als kritische Bestandsaufnahme vorgestellt.

Patientengut und Methode: Die Tokolysestrategie mit beta-Mimetika orientiert sich an Verlaufskontrollen mit klin. Parametern und basiert auf einer Dosisanpassung mit dem Ziel der Dosisreduktion innerhalb eines Dosierschemas der kontinuierlichen iv.Tokolyse mit Gewichtsadaption. In einer Pilotstudie prüften wir die Wirkung der initialen gewichtsadaptierten Maximaldosis.

Ergebnisse: Es wurden 52 Pat. mit einer iv-Tokolyse (max. 1.8–2.8µg/min gewichtsadaptiert) behandelt. Bei 2 Pat. trat ein akutes Lungenödem mit ITS-pflichtigkeit innerhalb der ersten 48h nach Tokolysebeginn auf.

Schlussfolgerungen: beta-Mimetika sind hochpotente Präparate die zur Verlängerung der Schwangerschaft bei Frühgeburtsbestrebungen eingsetzt werden können. Eine kritische Indikationsstellung und engmaschige Überwachung ist insbesondere während der ersten 3 Tage notwendig.