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DOI: 10.1055/s-2005-923241
Fallbericht und Therapieoptionen bei habituellen Aborten
Aktuelle Studien zeigen einen positiven Effekt der Therapie mit niedermolekularen Heparinen zur Prävention habitueller Aborte. Eine 37-jährige Patientin (VIG 0P) wurde aufgrund von 5 Frühaborten in der Anamnese in der aktuellen Schwangerschaft erstmalig mit Nadroparin (Fraxiparin, 9500 IE) behandelt. In der kompletten 23.SSW kam es zum IUFT. Zur Abklärung dieses unerwartet eingetretenen Fruchttodes wurde eine umfassende Diagnostik durchgeführt (TORCH, hereditäre Thrombophilie-Diagnostik, Antikörper-Suchtest, Endokrinologie-Diagnostik, genetische Analyse und Obduktion des Feten, Plazentahistologie:alle Befunde ohne pathologische Veränderungen). Neue Studien konnten eine deutliche Reduktion der Abortfrequenz bei Neigung zu habituellen Aborten unter einer Therapie mit niedermolekularen Heparinen zeigen. Unter einer Enoxaparin-Therapie beobachtete Gris et al. eine Abortreduktion bei Schwangeren mit hereditärer Thrombophilie von 69% auf 29%. Carp et al. reduzierten unter Enoxaparin die Abortfrequenz von 62% auf 18%. Der vorliegende Fall zeigt, dass eine beträchtliche Schwangerschaftsverlängerung gegenüber den vorherigen Schwangerschaften erreicht werden konnte, jedoch auch unter Heparintherapie ein frustraner Ausgang der Schwangerschaft nicht auszuschließen ist.
(Gris et al. Blood 2004;103:3695–99; Carp et al.J Thromb Haemost 2003;1:433–38)