Z Geburtshilfe Neonatol 2005; 209 - PO_8_9
DOI: 10.1055/s-2005-923238

Führt Nikotinabusus zur uterin-vaskulären Maladaptation?

F Schrepfer 1, T Volgmann 1
  • 1Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Ernst-Moritz-Arndt-Universität, Greifswald

Einleitung:

Nikotinabusus, Aborte, Frühgeburten, IUGR und vorzeitige Plazentalösungen sind assoziiert. Die Pathologien sind oft Folge der uterin-vaskulären Maladaptation im II. Trimenon der Gravidität. Andererseits treten Gestosen bei Raucherinnen seltener auf. Prospektiv waren Einflüsse des Rauchens auf die uterin-vaskuläre Adaptation und Schwangerschaftsverläufe zu untersuchen.

Methodik:

Bei 530 Frauen wurden in der 21±1 SSW Befunde der farbkodierten Dopplersonographie der Aa. uterinae erhoben und die Schwangerschaftsverläufe analysiert (Mann-Withney-U-Test, p<0,05). Ergebnisse: Die Raucherinnen (Gr. A, n=120) unterschieden sich nicht hinsichtlich der Prävalenz von Erstgravidität, Chronischer Hypertonie und Adipositas von den Nictraucherinnen (Gr. B, n=430). Die Häufigkeiten bilateraler Notch-Phänomene und RI>95. Perzentile der Aa. uterinae differierten nicht. 84% der Frauen wurden bis zur Geburt beobachtet. In Gruppe B wurden vermehrt SIH (11,9 vs. 5,1%, p<0,05), PE (2,3 vs. 1%, n.s.) und LGA-Kinder (12,2 vs. 5,1%) registriert.

Die Raten von SGA-, LBW- pretermen und postnatal verlegten Kindern differierten tendenziell. Diskussion: Die Pathogenese der Schwangerschaftskomplikationen bei Nikotinabusus ist nicht mit der uterin-vaskulären Maladaptation im II. Trimenon assoziiert. Der „protektive“ Effekt des Rauchens hinsichtlich der Entstehung von Gestosen sollte nicht propagiert werden.