Einleitung: Ergebnisse kleinerer Untersuchungen deuten darauf hin, dass die Motivation zur Mutterschaft
sich zwischen Frauen mit bzw. ohne HES unterscheidet. Da über solche Unterschiede
neue prophylaktische Massnahmen entwickelt werden können, haben wir diese Motive in
einem großen Studienkollektiv untersucht.
Methodik: Einfragebogeninventar wurde an 2600 Frauen mit HES und an 1233 Kontrollprobandinnen
geschickt. Nachdem beide Gruppen gematcht wurde, standen Daten von 739 betroffenen
Frauen und 623 Kontrollprobandinnen zur Verfügung. Die statistische Auswertung erfolgte
mittels Chi square test.
Ergebnisse: Frauen mit HES sahen Kinder häufiger als den Sinn ihres Lebens an (33.6%/29.7%, p<0.005)
Sie sahen in einer Schwangerschaft häufiger eine Möglichkeit eine unangenehme berufliche
Tätigkeit aufzugeben (9.7%/2.3%, p<0.0001). Die Frauen der Kongrollgruppe berichteten
häufiger, dass sie Mutter wurden, da sie sich bei einer nicht geplanten Schwangerschaft
keine Abruptio vorstellen konnten (5.3%/ 10.4%, p=0.0005). Frauen mit HES strebten
häufiger ein Leben als Hausfrau und Mutter nach der Entbindung an (52%/39,2%, p<0.0001).
Schlussfolgerung: Frauen mit HES konzentrieren ihren Lebensinhalt stärker auf die Familie.