Z Geburtshilfe Neonatol 2005; 209 - PO_7_11
DOI: 10.1055/s-2005-923227

Depressive Verstimmungen und/oder traumatogene Reaktionen 3 Wochen postpartum: Entwicklung eines postpartalen Screenings (3. & 4. Tag pp) mittels SIL-Ger_12

W Stadlmayr 1, S Lemola 3, F Amsler 2, S Stein 1, E Cignacco 1, D Surbek 1, J Bitzer 4
  • 1Frauenklinik, Universitätsklinik Inselspital Bern
  • 2amsler-consulting, Biel-Benken, Schweiz
  • 3Institut für Psychologie, Universität Basel
  • 4Frauenklinik, Universitätsklinik, Kantonsspital Basel–CH

Ziel: Entwicklung eines Screenings in den ersten Tagen postpartum bez. psychosoz. Risiko in Woche 3 pp.

Einführung:

Screening mit der bisher häufig benutzten EPDS (Depressivität >9) erfasst in den ersten 3 Wochen pp max. 50% der Frauen mit traumatogenen Reaktionen (Stadlmayr et al., submitted). Bisher gibt es kein am Geburtserleben orientiertes Screening-Instrument für beide Risiken.

Design/Teilnehmerinnen/Methode:

251 Frauen wurden 48–96 Std. pp (SIL-Ger_12: Geburtserleben, Stadlmayr et al., 2001) sowie in Woche 2 und 3 postpartum mittels der EPDS (Depressivität) und der IES (traumatogene Reaktionen) befragt. Die Analyse erfolgte durch Mittelwertsvergleiche des SIL-Ger_12 zwischen den symptomatischen und nichtsymptomatischen Gruppen.

Resultate:

Symptomatische Frauen (Woche 3 pp) zeigen jeweils einen signifikant höheren Score im SIL-Ger_12 am 3. & 4. Tag pp.

Diskussion/Schlussfolgerung:

Der SIL-Ger Score scheint zur Erfassung des Risikos für Befindlichkeitsstörungen 3 Wo pp ein prädiktives Instrument zu sein.