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DOI: 10.1055/s-2005-923204
Einfluss von Misoprostol auf die Kurzzeitvariabilität der fetalen Herzfrequenz
Hintergrund: Misoprostol ist ein Prostaglandin-E1-Analogon, das zur Therapie von Gastro- und Duodenalulzera zugelassen ist. Es bindet sich selektiv an Rezeptoren des graviden Uterus und wirkt kontraktionsauslösend. Ziel dieser Studie ist die Untersuchung des Zusammenhanges zwischen Misoprostol und fetalen Oxygenierungsstörungen diagnostiziert durch eine veränderte Kurzzeitvariabilität (KZV).
Methode: In einer prospektiven Fall-Kontrollstudie 78 Schwangerer am Termin wurde der Einfluss von Misoprostol auf die fetale Herzfunktion untersucht. Misoprostol wurde unter CTG Kontrollen drei mal täglich oral in steigender Dosierung verabreicht. Die Kontrollgruppe bestand aus Frauen mit spontanem Wehenbeginn und unter Oxytocinbelastung. Die KZV wurde mit dem Sonicaid Fetal Care analysiert.
Ergebnisse: Die KZV nach der Gabe von 100µg Misoprostol war signifikant niedriger als in der Kontrollgruppe. Nach der Verabreichung von 25 sowie 50µg Misoprostol waren die KZV niedriger als in dem Kontroll-Kollektiv, die Differenz war jedoch statistisch nicht signifikant. Die fetale Herzfrequenz, die Zahl von Akzelerationen und Dezelerationen sowie die Länge von hohen und niedrigen Episoden waren unabhängig von der Misoprostol-Dosis mit den Kontroll-Werten vergleichbar.
Fazit: Misoprostol in der Dosis von 25 und 50µg hat keinen negativen Einfuss auf den Zustand der Feten. Beim Einsatz von 100µg Misoprostol kommt es zur Veränderung der fetalen Herzfunktion im Sinne einer Verminderung der KZV.