Z Geburtshilfe Neonatol 2005; 209 - PO_5_9
DOI: 10.1055/s-2005-923200

Durchflusszytometrische Untersuchungen des Thomsen-Friedenreich(TF)- und des Mucin 1(Muc1)-Antigens in Trophoblastzellen in vitro

DU Richter 1, U Jeschke 2, C Richter 1, B Nebe 3, F Lüthen 3, V Briese 1
  • 1Universitätsfrauenklinik im Klinikum Süd, Universität Rostock
  • 2I. Frauenklinik, LMU München
  • 3Klinik für Innere Medizin, Universität Rostock

Fragestellung: Das TF-AG ist bekannt als Pankarzinom-AG. Trägerprotein ist Muc 1. Durch den Nachweis des TF-AG in der Plazenta gab es Hinweise, dass dieses Epitop eine Rolle im Schutzmechanismus an der feto-maternalen Grenzfläche spielt. Hier wurde die Expression des TF-AG in Trophoblastzellen durch eine Facsanalyse quantifiziert. Parallel erfolgte eine semiquantitative Auswertung am LSM. Material & Methode: Die Zellisolierung erfolgte nach Standardprozeduren. Neben Zellkulturen wurden Zytospins angefertigt. Beides wurde mit monoklonalen Antikörpern (AK) gegen das TF-Epitop (IgM) und Muc1(IgG) coinkubiert und mit Cy3- und Alexa 488 markierten spezifischen s. AK visualisiert. Zur Identifikation von TF- und Muc1-positiven Zellen verwendeten wir anti-Zytokeratin 7(IgG). Ergebnisse: Wir fanden in beiden Analysen eine starke Expression des Muc1-AG, aber kein TF-AG. Vergleiche der Muc1-Expression des 1. und 3. Trimesters zeigten einen Unterschied (ohne Signifikanz). Schlussfolgerung: Erstmalig gelang uns der Nachweis des TF-AG in der Plazenta, wo es spezifisch für den Synzytiotrophoblasten ist. Das Fehlen des TF-AG in isolierten Zellen resultiert aus dem Nichtvorhandensein des Synzytiums. Es ist anzunehmen,dass das TF-Epitop bei der Implantierung des Feten eine wichtige Rolle spielt.