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DOI: 10.1055/s-2005-923194
Passagere CTG-Veränderungen als Zeichen einer mehrzeitigen Plazentalösung – ein Fallbericht
Hintergrund: Bei der vorzeitigen Plazentalösung handelt es sich meist um ein akutes Ereignis mit vaginaler Blutung und dringlicher Entbindungsindikation. Jedoch kann die vorzeitige Lösung auch als mehrzeitiges partielles Ereignis mit nur diskreter klinischer Symptomatik auftreten. In der Literatur werden sensitive Veränderungen dopplersonographischer Parameter beschrieben (Hinken B et al., 2000).
Fallbericht: Eine 37j.IIg Ip wurde uns in der 31.SSW mit suspektem CTG und vorzeitigen Wehen vorgestellt.Im weiteren Verlauf kam es erneut zu passageren CTG-Auffälligkeiten und schließlich in der 33.SSW zu einer Abflachung der fetalen Wachstumskurve. Aufgrund eines pathologischen i.v.OBT wurde die primäre Sectio in der 39+0 SSW durchgeführt. Das kindliche Gewicht entsprach der 1.Perzentile (APGAR 9/10/10, pH 7,29, pO2 11,4mmHg), der histologische Befund der Plazenta ergab eine chronisch-nutritive Plazentainsuffizienz sowie mehrere Hämatome unterschiedlichen Alters als morphologisches Korrelat einer mehrzeitigen Plazentalösung.
Schlussfolgerung: Aufgrund der Anamnese der Patientin muss von einer unzureichenden Plazentation ausgegangen werden, die zu einer intrauterinen Retardierung geführt hat. Die rezidivierenden passageren CTG-Veränderungen ab der 31.SSW können unter der Berücksichtigung der histopathologischen Begutachtung der Plazenta retrospektiv als Folge einer mehrzeitigen Plazentalösung gedeutet werden.