Hintergrund: Das CTG ist das Standardverfahren zur pränatalen Überwachung reifer Feten. Bei unreifen
Feten ist die Interpretation des CTGs je nach SSW mitunter erschwert. Das Vorliegen
fetaler kardialer Fehlbildungen kann zu schwer differenzierbaren Auffälligkeiten im
CTG führen.
Patientinnen und Methoden: Wir berichten über drei Patientinnen mit sonographischem Verdacht auf eine fetale
kardiale Fehlbildung (Hypoplastisches Linksherzsyndrom mit Aortenisthmusstenose, Fallot-Tetralogie,
AV-Kanal bei Trisomie 21). Bei allen drei Fällen wurde vor Erreichen des Geburtstermins
eine Schnittentbindung bei pathologischem CTG durchgeführt.
Ergebnisse: Es werden die jeweiligen Befunde bei Indikationsstellung zur Sectio dargelegt und
in Zusammenschau mit der sonographisch vermuteten kardialen Fehlbildung insbesondere
auch in Hinsicht auf die Frühgeburtlichkeit diskutiert. Des weiteren werden die perinatalen
Befunde, das postpartale Follow-up, sowie ein Mini-Review der Literatur vorgestellt.
Schlussfolgerungen: Bei Verdacht auf kardiale Fehlbildung beim Feten sollte die frühzeitige Vorstellung
der Schwangeren an einem pränatalmedizinischen Zentrum erfolgen. In Abhängigkeit von
der im Einzelfall vermuteten kardialen Fehlbildung und der daraus resultierenden Prognose
bzw. Therapieoption ist die Schwangerschaft zu betreuen. Aus kardialen Fehlbildungen
können CTG-Auffälligkeiten resultieren, die im Zusammenhang mit der jeweils vorliegenden
Einzelproblematik zu bewerten sind.