Z Geburtshilfe Neonatol 2005; 209 - PO_4_4
DOI: 10.1055/s-2005-923181

Bestimmung des Oxygenierungsgrades im Gewebe durch Geweberemissionsspektrophotometrie mit dem EMPHO II SSK

MT Hiller 1, S Schmidt 1, R Rauh 2, M Kessler 2
  • 1Klinik für Geburtshilfe/Perinatalmedizin Universität Marburg
  • 2Institut für Physiologie und Kardiologie der Alexander-Friedrichs-Universität Erlangen-Nürnberg

Hintergrund: Zur Bestimmung der Oxygenierung im Gewebe durch Direktmessung wird die Geweberemissionsspektrophotometrie mit dem EMPHO II SSK evaluiert. Abhängig vom Oxygenierungsgrad im Gewebe, wird eine Veränderung der rückgestreuten Lichtintensitäten erwartet. Für die Geburtsmedizin ist von Bedeutung, dass aufgrund der Echtzeitmessung eine Registrierung ohne Zeitverzögerung potentiell möglich wäre.

Methodik: Analog der Laborspektroskopie macht sich die Geweberemissionsspektrophotometrie den Umstand zu Nutze, dass bestimmte Partikel im Gewebe, wie zum Beispiel das Hämoglobin, je nach Funktionszustand ein charakteristisches Absorptionsspektrum aufweisen. Jedoch kann mit der Geweberemissionsspektrophotometrie lebendes Gewebe untersucht werden.

Schlussfolgerung: Es hat sich gezeigt, dass sich mit dem EMPHO II SSK die prozentuale Sauerstoffsättigung exakt bestimmen lässt. Die Anwendung ist jedoch nicht auf Hämoglobin beschränkt, ganz im Gegenteil ist es ausgezeichnet einsetzbar für die Bestimmung der Sauerstoffsättigung von Myoglobin und zur Bestimmung des Redox-Status der Cytochrome aa3, b und c. Daraus ergeben sich mannigfaltige Anwendungsmöglichkeiten für praktisch jede Fachrichtung, so auch für die Geburtshilfe, wo es möglich sein sollte die Sauerstoffsättigung des Kindes im Verlauf zu bestimmen. Hierdurch würde eine kontinuierliche und nicht invasive fetale Überwachung ermöglicht.