Z Geburtshilfe Neonatol 2005; 209 - PO_4_2
DOI: 10.1055/s-2005-923179

Intrauteriner Fruchttod (IUFT) im Schwangerschaftsverlauf 1987–2003 in Bayern

M Franz 1, F Kainer 1, N Lack 2, K Friese 1
  • 1Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe – Innenstadt, Ludwig-Maximilians-Universität München
  • 2BAQ

Fragestellung: Mit steigender Schwangerschaftsdauer gewinnt die antepartale Sterblichkeit zunehmend an Bedeutung. Bei Smith et al 2001 wurde über den Zeitraum 1985 bis 1996 gezeigt, dass das perinatale Mortalitätsrisiko in der 38. SSW am niedrigsten ist und zwischen der 39. und 42. SSW linear ansteigt. Auffällig ist die Konstanz der antepartalen Mortalität seit 1985. Ergebnisse: Wir untersuchten 1.845.740 Geburten im Zeitraum 1987–2003 im Raum Bayern. Es kommt zu einem Anstieg der IUFT-Rate mit der Schwangerschafts- dauer bis zur 41+6. SSW. Auffallend ist jedoch der Abfall der IUFT-Rate zwischen der Gruppe 38–42 SSW zur Gruppe >42 SSW (1,3 vs. 0,66/1000 Schwangerschaften). In der Betrachtung über den Verlauf von 1987 bis 2002 zeigt sich insgesamt eine tendenziell gleich bleibende IUFT-Rate, in der Gruppe 33–37 SSW kann ein signifikanter Rückgang der IUFT-Inzidenz von 1987 bis 2003 gezeigt werden. In den Gruppen 38–42 SSW und >42 SSW kann seit 1987 kein signifikanter Rückgang gezeigt werden. Die Zahl der Geburten in der >42. SSW. geht jedoch seit 1987 zurück und hat sich im Gegensatz zur antepartalen Mortalität mehr als halbiert. Diskussion: Im Gegensatz zur Literatur kommt es in unserer Studie nicht zu einem Anstieg der antepartalen Mortalität in der Gruppe der übertragenen Schwangerschaften, sondern im Gegenteil zu einer Halbierung der IUFTs. Auch in unserer Studie konnte kein Rückgang der IUFT-Inzidenz seit 1987 gezeigt werden.