Z Geburtshilfe Neonatol 2005; 209 - PO_2_10
DOI: 10.1055/s-2005-923162

Einfluss des Transplantations-Schwangerschaftsintervalls auf die Transplantatfunktion nierentransplantierter Patientinnen

S Saupe 1, R Fischer 2, HH Neumayer 2, BC Latrell 1, S Pildner von Steinburg 1, KTM Schneider 1, C Budde 2, T Fischer 1
  • 1Frauenklinik, Klinikum r. d. Isar der TU München
  • 2Innere Medizin/Nephrologie Charité – Universitätsmedizin Berlin

Einleitung: Zur Beurteilung der Sofort- und Langzeiteffekte eines frühen Eintritts einer Schwangerschaft nach Nierentransplantation (TX) auf die Transplantatfunktion wurde eine Fall-Kontroll-Studie durchgeführt.

Methode: Es wurden 91 Schwangerschaften bei 81 nierentransplantierten Pat. analysiert. 40 Pat. wurden mit Cyclosporin immunsupprimiert, 41 mit Azathioprin. Jede schwangere Studienpat. wurde mit einer nichtschwangeren Kontrollperson nach den wichtigsten Prognosekriterien gematcht.

Ergebnisse: Die mittlere TX-Entbindungszeit betrug 44±31,8 Monate. 29 Pat. (23,5%) wurden innerhalb von zwei Jahren, 6 Frauen (4,9%) innerhalb eines Jahres nach Nieren-TX entbunden. Negative Effekte eines kurzen TX-Schwangerschaftsintervalls (<2 Jahre) auf die Transplantatfunktion wurden nicht beobachtet (mittleres 10 Jahres Transplantatüberleben: bei Eintritt einer Schwangerschaft innerhalb von zwei Jahren nach TX 70%, >10 Jahre 75%)

Diskussion: Die Daten zeigen, dass eine Konzeption innerhalb von zwei Jahren nach Nieren-TX keinen negativen Einfluss auf das Transplantat- oder Patientenüberleben hat. Fischer et al. Am J Transplant (2005, im Druck)