Z Geburtshilfe Neonatol 2005; 209 - FV_13_1
DOI: 10.1055/s-2005-923133

Spätabort in der 19. Schwangerschaftwoche bei Rezidiv eines zytotoxischen T-Zell-Lymphoms des Magens: Bedeutung der adjuvanten Chemotherapie

E Hauenstein 1, T Fischer 1, K Seck 1, S Pildner von Steinburg 1, KTM Schneider 1
  • 1Frauenklinik der TU München Rechts der Isar

Aufgrund erhöhter Heilungsraten bei Lymphomen tritt die Frage der Fertilitätserhaltung immer mehr in den Vordergrund. Bericht:28-j. Pat. mit hochmalignem Non-Hodgkin-Lymphom (peripheres T-Zell-Lymphoms vom zytotoxischen Typ) mit Manifestation am Magenantrum. Nach der subtotalen Gastrektomie lehnte sie die adj. CTX (CHOP-Schema) aufgrund eines dringenden Kinderwunsches ab. 8 Mon. postop. stellte sie sich in der 19. kpl. SSW mit Peritonitis und Magenperforation durch Rezidiv des T-Zell-Lymphoms vor. Konsekutiv kam es am 3. Tag postop. zum Spätabort. Im Verlauf wurde die Pat. zunehmend septisch. 2 Wochen postop. wurde die Relap. durchgeführt. Intraoperativ entwickelte sich eine DIG, so dass die Patientin trotz Packing und erneuter Relap. 2 Tage später verstarb. Franchi-Rezgui et al.beobachteten 84 Frauen im fruchtbaren Alter mit Lymphomen,die CTX mit alkylierenden Substanzen erhielten. Innerhalb von 100 M. wurden 31 schwanger, bei 34 zeigte sich ein pr. ovarielles Versagen, 19 behielten eine rel. Fertilität. Von den 16 mit Rezidiv, gefolgt von High-dose-CTX, wurden nur 3 schwanger. Franchi-Rezgui et al. folgern, dass Pat. mit hohen Heilungschance durch CTX und Kinderwunsch ein Regime mit weniger alkylierenden Agenzien erhalten oder die Kryokonservierung von Embryonen durchgeführt werden sollte.(Franchi-Rezgui et al. Hematol J 2003;4(2)116–20)