Z Geburtshilfe Neonatol 2005; 209 - FV_12_1
DOI: 10.1055/s-2005-923126

Überlebenswahrscheinlichkeit und neonatale Morbidität von Frühgeborenen mit einem Gestationsalter von 22+0–23+6 versus 24 + 0–6 Schwangerschaftswochen

S Herber-Jonat 1, W Lindner 3, A Kribs 2, B Roth 2, A Schulze 1, F Pohlandt 3
  • 1LMU München
  • 2Neonatologie der Universität Köln
  • 3Neonatologie der Universität Ulm

Hyppothese: Zwischen FG der GA-Gruppen 22–23+ versus 24+ SSW mit primär intensivmedizinischer Versorgung bestand '99-'03 hinsichtlich ihrer Kurzzeitprognose kein Unterschied. Methodik: Kohortenstudie von FG des GA 22–24+ SSW, die in 3 deutschen PNZs zwischen 1.1.99 und 31.12.03 geboren wurden. Ergebnisse: Insgesamt wurden 320 FG zwischen 22–24+ SSW geboren, davon 203 im Kreißsaal primär intensivmedizinisch versorgt (61,5%). Die FG mit intensivmed. Primärversorgung der beiden GA-Gruppen unterscheiden sich hinsichtlich des Anteils einer vollständigen antenatalen Steroidprophylaxe (44 vs. 62%; p=0,012) und des Geburtsmodus Sectio (51 vs. 70%, p=0,004). Hinsichtlich der Häufigkeit einer partiellen Prophylaxe und der Faktoren Geburtsgewicht, Geschlecht, Mehrlingsschwangerschaft, Blasensprung und AIS bestand kein Unterschied. Das Risiko zu sterben war nach 22–23+ SSW um 14% [3; 28] höher als mit 24 SSW (RR 1,81 [1,11;2,95]). Bei 6 FG der GA-Gruppe 22–23+ und 2 FG mit 24+ SSW wurde sekundär eine palliative Therapie eingeleitet. 6 der 54 überlebenden FG des GA 22–23+ SSW (11% [5; 23]) und 14 der 99 überlebenden FG des GA 24+ SSW (14% [9; 23]) haben eine höhergradige ICH bzw. PVL entwickelt (p=0,9). Ebenfalls kein Unterschied bestand in Bezug auf eine BPD und eine ROP >II°.