Z Geburtshilfe Neonatol 2005; 209 - FV_11_8
DOI: 10.1055/s-2005-923125

Gewebe-Doppler (TDE) in der fetalen Arrhythmie-Diagnostik

B Tutschek 1, KG Schmidt 2
  • 1Klinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin, UKE, Hamburg
  • 2Heinrich-Heine-Universität, Kinderkardiologie, Düsseldorf

Herzgewebe-Doppler („Tissue Doppler Echocardiography“, TDE) misst Kontraktions- und Relaxations-Geschwindigkeiten und erlaubt Rückschlüsse auf den fetalen Herzrhythmus.

Mittels M-Mode-TDE wurden an gespeicherten Farb-Doppler-Sequenzen die Bewegungen der ispilateralen Vorhof- und Kammerwand abgeleitet. Durch gepulsten TDE (PW-TDE) des AV-Klappenringes werden die Intervalle der mechanischen Herzaktion gemessen. Diese Methoden wurden an 23 gesunden Feten entwickelt und bei sieben Feten mit Rhythmusstörungen (Extrasystolie, Tachykardie, höhergradiger AV-Block) angewendet.

M-Mode-TDE stellt die Vorhof- und Kammeraktion in einem Streifenmuster dar, das die atrio-ventrikuläre Synchronizität zeigt. Gepulster TDE des AV-Klappenringes zeigt ein charakteristisches Bewegungsmuster mit einer systol. Klappenbewegung zur Herzspitze hin und einer mehrphasigen diast. Bewegung. Bei fetalen Herz-Rhythmusstörungen zeigen beide Modalitäten für die jeweilige Arrhythmie typische Veränderungen.

Gepulster und M-Mode-TDE sind relativ einfach anzuwenden und zur Diagnostik fetaler Herzrhythmusstörungen geeignet. Die Zeitsegmente der mechanischen Herzaktion können direkt gemessen werden.