Z Geburtshilfe Neonatol 2005; 209 - FV_8_7
DOI: 10.1055/s-2005-923103

sFlt1 als prognostischer Marker für Präeklampsie und IUGR

H Stepan 1, A Geide 1, R Faber 1
  • 1Universitätsfrauenklinik Leipzig

Problemstellung: sFlt1, eine Splice-Variante des VEGF-Rezeptors 1, ist ein wichtiger pathogenetischer Faktor für die Präeklampsie und im mütterlichen Serum Wochen vor der Erkrankung dramatisch erhöht. Ziel unserer Studie war zu prüfen, ob bei Schwangerschaften mit pathologischer uteriner Perfusion im 2. Trimester die sFlt1-Bestimmung im mütterlichen Serum die Prädiktion des Dopplers verbessert. Material und Methoden: Die Studie umfasst 20 Fälle mit pathologischer uteriner Perfusion in der 20. SSW von denen 12 einen normalen Schwangerschaftsverlauf hatten, 4 eine Präeklampsie und 4 eine IUGR entwickelten. Zusätzlich wurden 10 Patientinnen mit manifester Präeklampsie und 9 mit IUGR untersucht. Die sFlt1-Messung erfolgte mittels ELISA (R&D Systems, Minneapolis, USA). Ergebnisse: Schwangere mit uteriner Perfusionsstörung, die später eine Erkrankung (Präeklampsie/IUGR) entwickelten, hatten bereits in der 20. SSW signifikant erhöhte sFlt1-Werte (2313,0 pg/ml vs. 339,4 pg/ml, P<0,01). Schwangerschaften mit Präeklampsie zeigten die erwartet hohen sFlt1-Konzentrationen (7247,5 pg/ml vs. 987,5 pg/ml, P<0,05), aber auch Schwangerschaften mit IUGR ohne Hypertonie hatten signifikant erhöhte sFlt1-Konzentrationen (5072,4 pg/ml, P<0,05). Schlussfolgerung: In Kombination mit der dopplersonographischen Messung der uterinen Perfusion erlaubt die Messung von sFlt1 die frühe Vorhersage einer späteren Schwangerschaftskomplikationen. Erhöhte sFlt1-Werte sind jedoch nicht absolut spezifisch für Präeklampsie.