Z Geburtshilfe Neonatol 2005; 209 - FV_8_3
DOI: 10.1055/s-2005-923099

Neuer Ansatz zur frühen Prädiktion der Präeklampsie

R Faber 1, H Stepan 1, N Wessel 2, A Voss 3, T Walther 4
  • 1Universitätsfrauenklinik Leipzig
  • 2Institut für Physik, Universität Potsdam
  • 3Fachhochschule Jena
  • 4Dept of Pharmacology, Erasmus MC, Rotterdam – NL

Versuche zur frühen Prädiktion der Präeklampsie (PE) mittels Dopplersonographie der uterinen Arterien im 2. Trimester zeigten bislang klinisch nur unzureichende Ergebnisse. Deshalb untersuchten wir, ob die Kombination von Dopplersonographie und Parametern der mütterlicher Herzfrequenz (HRV)- und Blutdruckvariabilität (BPV) bessere Vorhersagewerte erzielen kann. In einer prospektiven Studie wurden 102 Schwangerschaften zwischen der 18.-22. SSW erfasst. Gleichzeitig wurden lineare und nichtlineare Parameter der HRV, BPV und Baroreflex-Sensitivität (BRS) sowie die PI der uterinen Arterien gemessen. Nach Erfassung des kindlichen und mütterlichen Ausgangs wurde eine Diskrimination zur Vorhersage der Präeklampsie durchgeführt. Die Diskrimination der PE ohne Berücksichtigung der uterinen Perfusion (n=102) mit 3 signifikanten Parametern der HRV, BPV und BRS ergab eine Sensitivität bzw. positive Vorhersage von 87% bzw. 50%. Nur Schwangere mit pathologischer uteriner Perfusion (n=58) entwickelten eine PE (n=16, 27%), die dann mit einer Sensitivität bzw. positiven Vorhersage von 94% bzw. 71% diskriminiert wurde. Die Kombination aus Messung der mütterliche HRV und BPV mit der Dopplersonographie der uterinen Arterien im 2. Trimester ergibt eine bislang unerreichte Vorhersage der Präeklampsie.