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DOI: 10.1055/s-2005-923074
Einfluss des maternalen Alters auf die Frühgeburtenrate in Deutschland
Fragestellung: Prävalenzrate von Frühgeburten unter Berücksichtigung des maternalen Alters und der Parität in Deutschland.
Material und Methode: Grundlage der Analyse bilden die Perinataldaten aus 15 deutschen Bundesländern mit 1.815.318 Einlingsschwangerschaften der Jahre 1995–1997, entsprechend etwa 80% der Geburten in diesem Zeitraum in Deutschland. Auswertung mit SPSS.
Ergebnisse: Die Frühgeborenenrate zeigt eine starke Altersabhängigkeit: >10% weisen sehr junge (<17J.) und spätgebärende Mütter (>40J.) auf. Die niedrigsten Frühgeburtenraten mit unter 7% finden sich im Alter von 24–32 Jahren. Beim 1. Kind liegt die Rate Frühgeborener mit 8,3% am höchsten. Beim 2. Kind liegt sie bei 5,6%, mit höherer Parität steigt sie wieder an. In den alten Bundesländern liegt sie bei etwa 7,5% bei einem maternalen Durchschnittsalter von 29,2 Jahren, in den neuen Ländern bei 6,7% mit 27,4 Jahren.
Schlussfolgerungen: Bei enger Korrelation zwischen Prävalenz von Frühgeburten und maternalem Alter muss eine konstant bleibende Frühgeburtsrate vor dem Hintergrund des steigenden Entbindungsalters in Deutschland nicht als Ausdruck des Versagens medizinischer Präventionsstrategien interpretiert werden. Auch der Unterschied zwischen „alten“ und „neuen“ Bundesländern lässt sich auf das unterschiedliche mittlere Entbindungsalter zurückführen.