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DOI: 10.1055/s-2005-923073
Schwangerenvorsorge und Wahl des Entbindungsortes
Im 2. Quartal 2002 wurden etwa 13500 Entbindungsfälle von DAK-Mitgliedern in deutschen Krankenhäusern erfasst. Die Kliniken wurden klassifiziert in A: ohne Neonatologie (67% der Entbindungen), B mit Neonatologie ohne Europäische Kriterien des Perinatalzentrums (21%), C Perinatalzentrum (12%). Aus der Grundgesamtheit wurde eine quotale Zufallsstichprobe von 4000 Entbindungen gezogen. Diese Fälle wurden mit Fragebogen angeschrieben und um Daten des Mutterpasses gebeten, Beantwortungsrate 1600 (40%); darunter 560 Risikofälle (35%). Die Frauen mit Risikofaktoren wurden zu 15% in Perinatalzentren, zu 22% in Typ B und zu 63% in Typ A-Kliniken entbunden. Die Daten der in Typ A und B entbundenen Frauen wurden einzelfallbegutachtet unter dem Aspekt, ob ex post oder ex ante eine Fehlplatzierung zu konstatieren sei. Dies war -bezogen auf die Stichprobe von 1600 Fällen- in 1,2% bzw. bezogen auf die 560 Risikofälle in 3,4% festzustellen. Werden nur die Hochrisikofälle (Mehrlinge, <32SSW, <1500g) berücksichtigt, so ist eine Fehlplatzierung allerdings in 23 bzw. 30% zu beobachten.- Für 46% der Frauen (45 im Risikokollektiv) ist die Nähe der Klinik der wichtigste Entscheidungsgrund bei der Wahl der Entbindungsklinik! 80% der Frauen gaben an, dass ihre Frauenärzte sie über bestehende Risiken aufgeklärt hätten, allerdings wurde nur in 18% eine bestimmte Entbindugsklinik benannt.