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DOI: 10.1055/s-2005-923071
Fallbericht und Literaturübersicht: Erfolgreiche Langzeit-Anwendung von Nitroglycerin bei schwerer Plazentainsuffizienz vor Erreichen der 34. SSW
Bei frühzeitiger Plazentainsuffizienz sind die therapeutischen Optionen sehr eingeschränkt. Die Gabe von Nitroglycerin (NTG) könnte eine neue Strategie zur Verbesserung des utero-plazentaren Blutflusses und damit der fetalen Versorgung darstellen. Wir berichten über zwei Fälle von fetaler Retardierung und pathologischem fetalen Blutfluss, in denen mittels konventioneller Therapie (Bettruhe) keine Verbesserung erreicht werden konnte. Wir begannen daraufhin eine intravenöse Therapie mit Nitroglycerin (0.2µg/kg/min) über jeweils nur 12 Stunden/Tag zur Vermeidung einer Tachyphylaxie. Während der Therapie erfolgten regelmäßige Doppleruntersuchungen, sowie fetale Wachstumskontrollen. Die NTG-Gabe führte in beiden Fällen zu einer Verbesserung des fetalen Blutflusses sowie des fetalen Wachstums, die uns jeweils eine signifikante Verlängerung der Schwangerschaften mit einer hierdurch wesentlich verbesserten Prognose der Feten ermöglichte. Nebenwirkungen der Therapie beschränkten sich im Wesentlichen auf leichte Kopfschmerzen. Die NTG-Applikation könnte sich als eine wirkungsvolle Therapieoption bei Plazentainsuffizienz und fetaler Retardierung zwischen 24. und 32. SSW erweisen. Wir planen derzeit die Durchführung einer prospektiv randomisierten Studie zur Evaluierung unserer Ergebnisse.