Z Geburtshilfe Neonatol 2005; 209 - FV_3_5
DOI: 10.1055/s-2005-923066

Plazenta increta: Optimierung des peripartalen Managements

K Müller 1, B Queißer 1, A Klee 1, M Gonser 1
  • 1Dr-Horst-Schmidt-KlinikWiesbaden, Klinik f. Geburtshilfe und Pränatalmedizin, Wiesbaden

Hintergrund: Durch eine präpartale Selektion schwangerer Patientinnen mit entsprechenden Risikofaktoren einer Plazenta increta, sonographischer Bewertung der Plazentainvasion und Planung der elektiven Sectio gelingt es, die mütterliche Morbidität und Mortalität einer Hysterektomie bei schwangerem Uterus zu senken oder eine organerhaltende Therapie mit Methotrexat unter Folinsäuresubstitution durchzuführen.

Patientinnen und Ergebnisse: Wir berichten über sechs Patientinnen: eine 29j VIgIIIp mit präpartal sonographisch gesicherter Plazenta increta erhielt eine elektive Sectio mit Hysterektomie.Fünf Patientinnen wurden organerhaltend behandelt. Die zytostatische Therapie erfolgte alternierend mit Methotrexat (1mg/kg) und Folinsäure-Substitution (0,1mg/kg), darunter kam es zu einem ß-HCG-Abfall und einem sonographisch reduzierten Plazentavolumen mit rückläufiger Myometriuminfiltration. Vier der Patientinnen wurden bei einem ß-HCG <16 U/l unter sonographischer Sicht curettiert, eine Patientin wurde auf eigenen Wunsch hysterektomiert.

Schlussfolgerung: Eine Chance der Risikoreduktion in der Behandlung der Plazenta increta kann die präpartale sonographische Diagnose der Plazentainvasion, die Planung der Sectio unter elektiven Bedingungen und eine mögliche konservativ-organerhaltende Therapie bei bestehendem Kinderwunsch der Patientin sein.