Z Geburtshilfe Neonatol 2005; 209 - FV_2_4
DOI: 10.1055/s-2005-923058

Perinatale Kooperation bei großem zervikalem Lymphangiom – Kasuistik

A Reitter 1, R Schlösser 2, K Bauer 2, F Louwen 1
  • 1Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, J. W. Goethe Universität
  • 2Kinderklinik, J. W. Goethe Universität, Frankfurt

Einleitung: Halstumoren können bei Kompression der Halsorgane Oesophagus und Trachea pränatal zu Hydramnion, insbesondere aber postnatal zu erschwerten bis unmöglichen Bedingungen für die neonatale Versorgung führen.

Diagnose: Ein seit der 29.+0 SSW bekannter großzystischer Halstumor (8,7×8,3×9,9cm) sonografisch wie zervikales Lymphhämangiom konnte pränatal durch Punktion nicht ausreichend volumenreduziert (Punktionssekret Hb 3,8g/dl) werden.

Therapie: Bei vorzeitiger Wehentätigkeit und Muttermundseröffnung wurde in der 30. SSW die elektive Sectio durchgeführt. Anästhesieverfahren ITN zur gleichzeitigen Analgesierung und Relaxierung des Feten. Im Sinne einer EXIT Prozedur wurde bei persistierender fetomaternaler Zirkulation der Tumor post sectionem punktiert, der Neonat intubiert und anschließend abgenabelt. (Knabe, 1450g, Apgar 3/4/7, pHa 7,37). Am gleichen Tag erfolgte die kinderchirurgische Resektion. Histologisch bestätigte sich der pränatale Befund eine Lymphangioms mit Anteilen eines kavernösen Hämangioms.

Schlussfolgerung: Bei neonatalen Erstversorgungseinschränkungen wie tumorbedingter Verlegung der Atemwege lässt sich durch optimierte Kooperation der beteiligten Disziplinen z.B. durch EXIT Procedur eine Optimierung erreichen.