Klin Monbl Augenheilkd 2005; 222 - V34
DOI: 10.1055/s-2005-922956

Die retropupillare Iris-claw-Linse zum Ausgleich von Aphakie bzw. Linsendislokation

M Amm 1, GIW Duncker 1
  • 1Universitäts-Augenklinik Halle

Hintergrund: Die intraokulare Korrektur der Aphakie bzw. einer dislozierten Linse kann mit unterschiedlichen IOL-Typen und Fixierungsformen durchgeführt werden. Die Implantation einer retropupillaren Iris-claw-Linse ist mittlerweile in der Universitäts-Augenklinik Halle die bevorzugte Methode. Technik und Ergebnisse werden an exemplarischen Fällen demonstriert.

Methode: Seit Dezember 2004 wurden 8 Augen von 7 Patienten mit einer Iris-claw-Linse versorgt. Das Indikationsspektrum umfasste Aphakie bei Z. n. kongenitaler bzw. seniler Katarakt sowie den Status einer dislozierten natürlichen bzw. künstlichen Linse unterschiedlicher Genese. Die Implantation erfolgte in plano-konvexer Richtung über eine 5-mm weite korneale Inzision, die retropupillare Enklavation in horizontaler Ausrichtung. Die korneale Wunde wurde mit 10–0 Nylon verschlossen.

Ergebnisse: In allen Fällen war die Implantation komplikationslos und korrekt zentriert. Eine Visusverbesserung war in 5 Augen zu beobachten, die anderen 3 Augen (aus der Gruppe der Aphakie-Patienten) zeigten eine unveränderte Sehschärfe prä- zu postoperativ. Während der Nachkontrollen entwickelte kein Patient ein zystoides Makulaödem.

Schlussfolgerung: Die retropupillare Fixation einer Iris-claw-Linse ist technisch einfach und rasch durchführbar. Die Ergebnisse sind den Resultaten einer herkömmlichen Hinterkammerlinse vergleichbar. Bei geeigneter Irisanatomie ist die retropupillare Iris-claw-Linse der Sklerafixation einer HKL überlegen.