Zentralbl Gynakol 2005; 127 - A30
DOI: 10.1055/s-2005-920990

LASH zur Therapie der Adenomyosis uteri interna

B Abendstein 1, M Korber 1
  • 1Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, BKH Hall in Tirol

Einleitung: Die Adenomyosis (endometriosis) uteri interna ist eine Sonderform der Endometriose, welche in ca. 12% von zusätzlichen Endometrioseherden begleitet wird. Im Vordergrund steht meist eine ausgeprägte Schmerzsymptomatik (Dysmenorrhoe, Dyspareunie). Medikamentöse Therapien erzielen schlechte Langzeiterfolge und sind häufig von unerwünschten Nebenwirkungen begleitet. Gestagen-beschichtete IUDs oder Endometriumablation wären gut wirksam, allerdings ist deren Verwendung durch oft gleichzeitig vorhandene Myome nicht immer möglich. In vielen Fällen verspricht einzig eine Hysterektomie Erfolg. Dieser Eingriff wird zunehmend auf Wunsch laparoskopisch supracervical (LASH) ausgeführt. Wir haben den Einsatz der LASH zur Behandlung der Adenomyosis uteri geprüft. Methode: Seit Jänner 2003 wurden 35 Patientinnen mit Schmerzen und der ausschließlichen Diagnose einer Adenomyosis uteri interna laparoskopisch supracervical hysterektomiert. Prä- und postoperativ wurden die Beschwerden qualitativ und quantitativ mittels Fragebogen und VAS (visual analog scale, 0-10) erhoben. Ergebnisse: 33 Patientinnen (94%) zeigten präoperativ eine mediane Dysmenorrhoe–Stärke von 8 und 12 Patientinnen (34%) eine mediane Dyspareunie–Stärke von 4. 14 Patientinnen (40%) gaben außerhalb der Menstruation eine mediane Schmerzstärke von 5 an. N=25 (71%) berichteten präoperativ über chronischen Analgetikakonsum. 6 Wochen postoperativ wurde eine klinische Untersuchung durchgefürt. Die Erhebung der Schmerzsymptomatik mittels Fragebogen erfolgte 42 Wochen (median) postoperativ. Alle behandelten Patientinnen waren postoperativ schmerzfrei (VAS 0 für Dyssmenorrhoe und Dyspareunie). Der operative und postoperative Verlauf gestaltete sich in allen Fällen komplikationslos. N=8 (23%) berichteten postoperativ über geringes, zyklisches Spotting, welches allerdings nicht als störend empfunden wurde. Alle Patientinnen würden eine LASH zur Behandlung ihrer Beschwerden weiterempfehlen. Schlussfolgerung: Eine LASH eignet sich zur Behandlung von Patientinnen mit schmerzhafter Adenomyosis uteri interna, welche den Erhalt der Cervix uteri wünschen. Der Verbleib der Cervix hatte in unserer Beobachtungsserie auf den Erfolg der Schmerztherapie keinen negativen Einfluß. Diese Methode bietet den zusätzlichen Vorteil, gleichzeitig bestehende Endometrioseherde in derselben Sitzung zu sanieren, bzw. andere Ursachen für chronische Schmerzzustände auszuschließen.