Zentralbl Gynakol 2005; 127 - A20
DOI: 10.1055/s-2005-920980

CISH – Out oder Alternative bei Adenomyosis uteri interna?

C Reiche 1
  • 1Wesermarsch-Klinik Nordenham GmbH, Nordenham

Hintergrund: Am 07. September 1991 wurde in Kiel die erste CISH (Classic Intrafascial Supracervical Hysterectomy) von Prof. Dr. Kurt Semm durchgeführt. In der klinischen Routine ist sie nur in wenigen Kliniken etabliert. Die Diskussion um den Erhalt der Cervix und die Bedeutung für den Beckenboden brachte eine Renaissance der laparoskopischen Operationstechniken. Methode: Die LASH ist ein neues OP-Verfahren, welches eine zunehmende Verbreitung findet. Kürzeren OP-Zeiten stehen persistierende zyklische vaginale Blutungen bei ca. 21% der Frauen gegenüber. In einem Videovortrag wird eine modifizierte CISH-Technik vorgestellt. In eigenen Untersuchungen wurden 110 Fälle nach CISH ausgewertet. Ergebnisse: Die histologische Begutachtung ergab in 55% eine Adenomyosis uteri interna. Bei einem durchschnittlichen Uterusgewicht von 180g betrug die OP-Dauer bei einem erfahrenen Operateur im Mittel 100 Minuten. Zyklische vaginale Blutungen traten nicht auf. Schlussfolgerung: Die CISH ist eine komplikationsarme OP-Technik bei der die äußere Muskulatur der Cervix mit ansetzenden Band- und Nervenstrukturen erhalten bleibt. Im Gegensatz zur LASH finden sich keine persistierenden zyklischen vaginalen Blutungen. Die histologische Aufarbeitung zeigt sehr häufig eine Adenomyosis uteri interna. Insofern könnten insbesondere Frauen mit Adenomyosis uteri interna von der erweiterten Exzision des Endometriums profitieren. Die Standardisierung der Technik und die Schulung eines Teams ermöglichen akzeptable Operationszeiten auch bei großen Uteri.