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DOI: 10.1055/s-2005-920852
Überexpression von Tartrat-resistenter saurer Phosphatase (TRAP5b) bei Tumorprogession?
Hintergrund:
Die Tartrat-resistente saure Phosphatase (TRAP) gilt als Markerenzym der Knochen-resorbierenden Osteoklasten. Die aktive Isoform 5b wurde bei Tumorpatienten als Indikator für einen durch Knochenmetastasen bedingten verstärkten Knochenabbau beschrieben. Bei Bestimmung von TRAP5b im Serum von Mammakarzinom-Patientinnen mit und ohne ossäre Metastasierung im Rahmen einer Studie fanden wir z.T. deutlich erhöhte Werte bei Patientinnen mit ausschließlich viszeraler Filialisierung in Progression.
Material und Methoden:
Zur weiteren Erforschung dieses Phänomens untersuchten wir die Expression von TRAP5b mittels ELISA, Immunhistochemie und RT-PCR in unterschiedlichen gynäkologischen Malignomen (Mamma-, Zervix- und Ovarialkarzinome), in verschiedenen Tumorzelllinien und im Serum von Tumorpatientinnen.
Ergebnisse:
Wir fanden im Vergleich zum umgebenden gesunden Gewebe eine signifikante Überexpression von TRAP5b in Tumorzellen bei Mamma-, Ovarial- und Zervixkarzinomen. Im Serum von Patientinnen mit diesen gynäkologischen Karzinomen fanden sich insbesondere bei Tumorprogression erhöhte TRAP5b-Werte unabhängig von einer ossären Affektion. Durch die Messung von TRAP5b im Überstand von Primärzellkulturen von Mamma- und Ovarialkarzinomen mittels ELISA konnten wir in vitro die Sekretion des Enzyms aus Tumorzellen zeigen. Etablierte kommerziell erhältliche Zelllinien wie BT20 oder SKOV3 zeigten dagegen nur eine geringe TRAP5b-Expression.
Schlussfolgerung:
TRAP5b scheint keinen spezifischer Marker für Knochenabbau durch Osteoklasten darzustellen, sondern wird von verschiedensten malignen Zellen exprimiert. Da dieses Enzym ein potentielles Target einer spezifischen Tumortherapie darstellen könnte, ist die Aufklärung seiner Funktion ein sinnvolles Ziel weiterer Forschung.