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DOI: 10.1055/s-2005-920783
Einfluss der intraperitonealen Immuntherapie mit dem trifunktionalen, bispezifischen Antikörper Catumaxomab (anti-EpCAM x anti-CD3) bei Patientinnen mit Ovarialkarzinom auf disseminierte Tumor- und Immuneffektorzellen
Fragestellung: Im Rahmen einer Phase I/II Studie konnten wir eine drastische Tumorzellreduktion und ein Versiegen der Aszitesproduktion bei Patientinnen mit symptomatischem Aszites und Ovarialkarzinom durch die intraperitoneale Antikörpertherapie mit dem trifunktionalen, bispezifischen Antikörper Catumaxomab erzielen. Catumaxomab bindet simultan T-Zellen und Fc(γ-Rezeptor Typ I/III positive akzessorische Zellen an die EpCAM-positive Tumorzelle. In der vorliegenden Studie untersuchten wir den Einfluss von Catumaxomab auf die zirkulierenden Tumorzellen im Blut und im Knochenmark (KM), sowie auf die Immuneffektor-Zellen.
Methodik: 23 Patientinnen wurden mit 4–5 Antikörper-Infusionen innerhalb 10–13 Tage dosiseskalierend mit 5–200µg therapiert. Zytospins wurden von frisch gewonnenen Aszitesproben vor, während und nach Therapie gefertigt. Die Tumorzellreduktion wurde mittels Fluoreszenzdoppelfärbung gemessen [EpCAM; CK 8, 18 und 19]. CK+-Zellen wurden jeweils im Blut und zwei Knochenmark-Aspiraten analysiert unter Verwendung der Dichtegradientenzentrifugation gefolgt von Immunzytochemie. Die Immunphänotypisierung der peripheren Blutzellen wurde mittels Flowcytometrie analysiert.
Ergebnisse: Unter der Therapie wurden die Tumorzellen im Aszites von 540.000/10e6 Gesamtzellen auf durchschnittlich 39/10e6 Zellen reduziert. Es zeigte sich ein signifikanter Anstieg der B-/T-Helfer oder NK-Zellen bei der Mehrheit der Patientinnen nach der Catumaxomab-Therapie. Wir detektierten CK+-Zellen in 8/13 (62%) Blutproben vor Therapie mit durchschnittlich 6 Zellen (Range 1–30) und in 4/11 (36%) Blutproben nach Therapie mit durchschnittlich 2 Zellen (Range 1–3). In 4/8 Pat. wurden nach Therapie keine CK+-Zellen nachgewiesen, während in 2/8 Pat. eine Reduktion der CK+-Zellen und in 2/8 Pat. keine Tumorzelländerung gefunden wurde. CK+-Zellen wurden in 5/9 (56%) KM-Proben vor Therapie mit durchschnittlich 11 Zellen/9×10E6 KM-Zellen (Range 1–44) nachgewiesen und in 4/5 Pat. nach Therapie mit einer durchschnittlichen Zahl von 8 Zellen/9×10E6 KM-Zellen (Range 1–20). Eine starke Reduktion der CK+-Zellen zeigte sich bei 1 Pat.
Schlussfolgerung: Catumaxomab erzielt ein effizientes Tumorzell-Killing, eine Reduktion der Aszitesproduktion und es scheint effizient die zirkulierenden Tumorzellen zu reduzieren und immunkompetente Zellen im Blut zu aktivieren.