Material und Methoden: Über ein halbes Jahres wurden in den somatischen und den psychiatrischen bzw. suchtmedizinischen
Krankenhäusern und Abteilungen der Stadt Dortmund die alkoholkranken Notfallpatienten
unter Anwendung eines gemeinsamen identifizierenden Schlüssels erfasst. Von 2.372
Behandlungsfällen lagen aussagefähige Datensätze vor (75,4% der insgesamt erfassten
alkoholkranken Behandlungsfälle). Ergebnisse: 60% der vorgestellten Personen wurden für mindestens einen Tag aufgenommen. Insgesamt
erfolgten 12.629 Krankenhausbehandlungstage mit einer durchschnittlichen Behandlungsdauer
von 9,8 Tagen. 297 Patienten stellten sich mehrfach vor (Median: 3 Aufnahmen, >6 Aufnahmen:
18 Personen). Die Fälle mit einer Behandlungsdauer von mehr als 24h unterschieden
sich von den nur ambulant (<24h) behandelten durch (>24h vs. <24h):
-
Vorstellung in einer suchtmedizinischen Abteilung (98,6% vs. 1,4%; p<0,01)
-
männliches Geschlecht (56,5% vs. 43.5%; p<0,01)
-
weibliches Geschlecht (73,2% vs. 26,8%; p<0,01)
-
Wiederholte notfallmäßige Vorstellung innerhalb des Untersuchungszeitraumes (55,4%
vs. 44,6%; p<0,01)
-
Vorstellung zwischen 4 Uhr nachmittags und 8 Uhr früh (44,6% vs. 55,4%; p<0,01)
-
das Vorhandensein von Entzugssymptomen (86% vs. 14%; p<0,01)
-
sowie einer schwereren Intoxikation (>2,0 Promille) (57,4% vs. 42,6%; p<0,01).
Schlussfolgerungen und Diskussion: Alkoholbedingte Notfälle führen in einer städtischen Region zu einer hohen Zahl von
Krankenhausbehandlungen und Behandlungstagen. Bei der flächendeckenden Einbeziehung
aller durch Alkohol bedingten Notfallaufnahmen einer Großstadt mit einem übergreifenden
System macht die exzessive Inanspruchnahme durch eine kleinere Anzahl von Personen
deutlich.