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DOI: 10.1055/s-2005-920668
Beschichtete versus konventionelle Stents zur Vermeidung von Koronar-Restenosen: Klinische und ökonomische Ergebnisse einer kontrollierten Versorgungsstudie
Hintergrund: Die klinischen und gesundheitsökonomischen Implikationen bei der Implantation von beschichteten Stents in der allgemeinen medizinischen Versorgung sind bisher unklar. Methodik: Im Rahmen eines Modellprojekts (sequentielles Kontrolldesign) werden Patienten in 35 Kliniken in Deutschland mit Koronarstenosen und elektiver PTCA Indikation mit antiproliferativ beschichteten Sirolimus Stents (API) oder konventionellen Stents (KON) behandelt. Das Follow-Up umfasst standardisierte Erhebungen beim Patienten und dem weiterbehandelnden Arzt zu Studienbeginn, nach 6, 12 und 18 Monaten mit Dokumentation der Leitlinien-Compliance für Stentimplantation und Begleitmedikation, MACE (Tod, Myokardinfarkt, Bypassoperation und Reintervention) sowie der erkrankungsbezogenen direkten und indirekten Kosten. Ergebnisse: Ab April 2003 wurden bisher 364 Patienten mit API (88% männlich, 63±10 Jahre) und 288 Patienten mit KON (80% männlich, 66±10 Jahre) behandelt. Beide Patientengruppen hatten vergleichbare kardiale Risikofaktoren und Anamnese. In den ersten 12 Monaten traten bei API 16% und bei KON 31% MACE auf (p<0,05). Die Leitlinien wurden bzgl. Stentimplantation in 99% und bzgl. Aspirin/Clopidogrel in 99/91% eingehalten. Die Lebensqualität (MacNew Skala) war nach 6 Monaten in der API Gruppe höher verglichen mit KON, nach 12 Monaten nicht signifikant unterschiedlich. Die initialen Krankenhauskosten lagen bei API höher als bei KON (5.493±865 vs. 3.591±645 €, p<0,01), die 12-Monats-Follow-Up Kosten waren dagegen niedriger (4.521±2.193 vs. 7.563±4.637 €, p<0,01); die Gesamtkosten waren vergleichbar (API 10.014±5.979 vs. KON 11.154±8.344 €). Diskussion: Patient mit API haben im Vergleich zu KON nach 12 Monaten deutlich weniger klinische relevante Ereignisse. Trotz erhöhter initialer Kosten bei Patienten mit API gegenüber KON sind die Gesamtkosten nach 12 Monaten vergleichbar. Für die klinische und gesundheitsökonomische Gesamtbetrachtung ist ein Langzeit-Follow-Up notwendig.