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DOI: 10.1055/s-2005-920647
Rückmeldesystem im Rahmen des Disease Management-Programms „Diabetes mellitus Typ 2“ in Nordhein: Konzeption, Probleme der Umsetzung und Ergebnisse
Hintergrund/Ziele und Forschungsfragen: Ergebnissen der Cochrane Collaboration zufolge können Rückmeldesysteme (RMS) positive Effekte auf die ärztliche Versorgungspraxis ausüben. In Nordrhein wurde das ZI mit der Übernahme von begleitenden Qualitätssicherungsmaßnahmen u.a. für das DMP Diabetes Typ 2 beauftragt. Vorgestellt aus diesen Maßnahmen wird das aktuelle Feedback-Berichtssystem, dessen Konzeption und Aufbau, Probleme bei der Umsetzung sowie Ergebnisse der aktuellen jährlich durchgeführten Befragung der am DMP Diabetes teilnehmenden Ärzte zu ihrer Beurteilung der Berichte. Material und Methoden: Deskriptive Darstellung verschiedener Aspekte der bisherigen Umsetzung, schriftliche Vollerhebung mit teilstrukturiertem Fragebogen. Ergebnisse: Für die mittlerweile ca. 3.900 am DMP Diabetes eingeschriebenen Praxen wurden in den zurückliegenden 1,5 Jahren bisher insgesamt ca. 10.000 Berichte produziert. Charakteristika dieser Berichte sind u.a. die konzeptuelle Vorbereitung in einem ärztlichen Fachkreis, wechselnde Themenschwerpunkte in einem Zusatzbericht, Gegenüberstellung der Ergebnisse der jeweiligen Praxis mit denen aller Praxen i.S. eines Benchmarkings, Ausweis des Umsetzungsgrades der in Nordrhein formulierten Qualitätsziele sowie Auflistungen auffälliger Patienten. Sofern die Voraussetzungen gegeben sind, sind auch teilgruppenbezogene und risikoadjustierte Analysen möglich. Die letzte Befragung der teilnehmenden Ärzte ergab einen hohen Zufriedenheitsgrad u.a. mit dem Informationsgehalt, der Aktualität, Verständlichkeit und Übersichtlichkeit der Berichte. Schlussfolgerungen und Diskussion: Das Berichtswesen des ZI ermöglicht ein differenziertes Feedback auf unterschiedliche Bedingungen in den Praxen. Sinnvoll erscheint eine effiziente und zeitnahe individuelle Betreuung der teilnehmenden Praxen, welche durch ein programmbegleitendes Customer Relationship-Management ermöglicht wird. Es stellt sich die Frage, wie hoch der Verwertungsnutzen des ZI-RMS in der ärztlichen Praxis ist und inwieweit es zu einer Verbesserung der ambulanten Versorgungsqualität beitragen kann.