Gesundheitswesen 2005; 67 - VF_V13
DOI: 10.1055/s-2005-920645

Die Übereinstimmung von Arzturteilen anhand von Einschulungsdaten: wie gut sind die Befunde?

S Geyer 1, F Wedegärtner 1
  • 1Medizinische Hochschule Hannover

Hintergrund/Ziele und Forschungsfragen: Einschulungsuntersuchungen sollen Informationen über den Gesundheitszustand eingeschulter Kinder geben, die Daten sollen aber auch fuer epidemiologische Studien verwendbar sein. Dies ist jedoch nur dann erreichbar, wenn die Arzturteile ein hohes Mass von Uebereinstimmung aufweisen. Im Rahmen einer Studie mit Sekundärdaten wurde die Übereinstimmungen von Arzturteilen untersucht, um Informationen ueber die Tauglichkeit von Einschulungsdaten zu erhalten. Material und Methoden: Basis sind Einschulungsdaten von 14105 Kindern, die in den Jahren 1998 bis 2000 in Hannover untersucht wurden. Als Kriterien wurden Befunde zu Adipositas und psychischen Störungen verwendet. Ergebnisse: Die beteiligten Untersucher(innen) unterschieden sich hinsichtlich der Präferenzen bei der Feststellung von Adipositas deutlich. Fuer psychische Störungen sind keine untersucherspezifischen Praeferenzen feststellbar, die Befunde zeigen jedoch auch hier keine Konsistenz; sondern weisen ueber die Jahre eine hohe Untersuchervariabilität auf. Der Befund geringer Uebereinstimmung in den Befundmustern bleibt auch bestehen, wenn Geschlecht, sozioökonomischer Status und das Quartier der Schule in Rechnung gestellt werden. Schlussfolgerungen: Die Uebereinstimmungen in den Befunden der betrachteten Einschulungsuntersuchungen sind gering, die Variabilität zwischen Untersucher(innen) ist dagegen hoch; fuer epidemiologische Studien sind die Einschulungsdaten daher nicht geeignet. Eine Verbesserung in der Uebereinstimmung kann nur durch eine standardisierte Schulung erreicht werden.